Peter Henisch – Mortimer & Miss Molly

Peter Henisch – Mortimer & Miss Molly

Seit Die kleine Figur meines Vaters bin ich Henisch-Fan. Die Idee von Mortimer & Miss Molly, der Soldat, der vom Himmel fällt, machte mich gleich neugierig. Es solle sich um eine Liebesgeschichte handeln.  Bei Liebesgeschichte bin ich vorsichtig. Meist strotzen sie vor Klischees & triefen vor Kitsch. Aber eine Liebesgeschichte von Peter Henisch? Muss lesen.

Die Geschichte von Mortimer & Miss Molly enstpinnt sich langsam. Das Erzähltempo passt sich der sanft hügeligen Landschaft an, in der sie spielt: der Toskana.  Henisch nimmt sich viel Zeit für seine Protagonisten und die zahlreichen Nebendarsteller. Er lässt den fiktiven toskanische Ort San Vito Realität werden. Genauso könnte es dort sein: mit den schrulligen Ortsbewohnern, dem Albergo mit dem durchhängenden Bett, dem Glockengeläut des nahen Campanile …

Die Liebesgeschichten – ja es sind zwei – sind leider nicht immer so konsistent erzählt. Manchmal  (z.B. wenn es um Sex geht) greift Henisch zu Formulierungen, die völlig deplatziert wirken. Vielleicht passiert das ja  immer dann, wenn die „Realität“ die Fantasie aus der Geschichte drängt. Absicht?!

Naja, um die Geschichte geht´s bei Peter Henisch – zumindest – mir – nicht vordergründig. So ist auch Mortimer & Miss Molly alles andere als ein Pageturner. Dafür aber ein extensiver, sinnlicher Spaziergang in der Toskana.

Und das um ein bisschen mehr als zwanzig Euro. Ci vediamo!

Peter Henisch, Mortimer und Miss Molly
Peter Henisch
Mortimer & Miss Molly
Deuticke Verlag
9783552062252
320 Seiten

 

Ester Satz:

Die Geschichte könnte damit beginnen, das Mortimer vom Himmel fällt.

 

 

 

Thomas Sedlacek, David Orell, Bescheidenheit – Für eine neue Ökonomie

Thomas Sedlacek, David Orell, Bescheidenheit – Für eine neue Ökonomie

Was wir aus der Krise (Finanzkrise; Anm.) lernen sollten: Ein Ökonom (Thomáš Sedláček) und ein Mathematiker (David Orrell) im Gespräch.  Sie stellen die Theorien infrage, auf denen unser Wirtschaftssystem aufgebaut ist. Sie beweisen, dass „wir nichts wissen“ – und dennoch so tun als ob wir alles wüssten. Viel wäre gewonnen, wenn wir dies zugeben könnten, denn dann könnte vielleicht etwas Neues entstehen. Großartig in diesem Zusammenhang folgende Anekdote: „Als der Ökonom Kenneth Arrow während des 2. Weltkrieges als Meteorologe bei der Luftwaffe arbeitete, stellte er fest, dass seine Vorhersagen, ebenso wie die seiner Kollegen um nichts besser waren als Zufallsentscheidungen. Er sagte das seinem Vorgesetzen. Und was antwortete dieser: Der General war sich völlig bewusst, dass die Vorhersagen nichts taugten. Arber er brauchte sie für seine Planung.“

David Orrel und Thomáš Sedláček sprechen so, dass ich – Antimathematikerin und Küchenökonomin – sie ausgezeichnet verstehe. Das Buch ist nicht mal A5 groß und hat 117 Seiten. Es sei all jenen empfohlen, die Politik machen und jenen, die darunter leiden.

Lesen! Und zwar vor der Wahl.

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