Thailand 2024 – Der Weg ist das Ziel

Thailand 2024 – Der Weg ist das Ziel

Landschaft in Nordthailand


Von Chiang Mai aus geht es über extreme Kurvenstraßen nach Mae Hong Son – wenn unsere Bremsen den Don Ithanoi geschafft haben, packen sie auch alles Weitere – so hoffe ich jedenfalls. Immer näher an die Grenze Myanmars. Die Ausblick, die wir genießen dürfen sind sensationell, auf den Fotos kommt das leider nicht so bombastisch rüber! Ein Nationalpark nach dem anderen. Das ist einerseits gut, weil der Wald geschützt wird. Andererseits bedroht es jene, die hier seit Jahrhunderten im Einklang mit dem Wald leben: die Indigenen – Akha, Lahu, Yao, Hmong, Lisu, Palaung. Diese werden aus den Wäldern vertrieben, da sie brandroden um dort Ackerbau in Subsistenzwirtschaft zu betreiben. Das Brandroden aber widerspricht den hiesigen Richtlinien für Nationalparks, weshalb es zu offiziellen Vertreibungen („Relocation„) und (teils noch anhängigen) Gerichtsprozessen gekommen ist.

Wir haben das Glück und geraten mitten in eine Feier einer großen Karen-Gemeinschaft. Aus Pietät machen wir keine Fotos. Aber es ist wirklich sehr beeindruckend: Ausnahmslos alle, und es waren bestimmt einige Hundert tragen traditionelle Kleidung mit Kopfschmuck. Ich vermute, dass es sich um eine Neujahrsfeier handelt. Die findet nicht zu einem bestimmten Tag statt, sondern dann, wenn es der Dorfvorsteher bestimmt.

Scheinbar spielen Erdbeeren eine wichtige Rolle in der (heutigen) Kultur der Karen. Als Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit lassen sich die jungen Karen gerne hübsch gekleidet im blühenden Erdbeerfeld fotografieren. Erdbeeren sind auch ein wichtiges Handelsgut mit den Provinzen des Südens. Erdbeeranbau und Kunsthandwerk wurden in den Bergregionen des Norden wurden vom Königshaus forciert, um den Bauern und Bäuerinnen ein Einkommen jenseits des Opiumanbaus zu ermöglichen.

Erdbeerfeld immer gesäumt von Blumen

Das Paradies im Nirgendwo

Nach einigen Stunden Fahrtzeit, kommen wir im Fern Resort an. (Ich bin sehr stolz auf meinen Magen bzw. auf mein Gleichgewichtsorgan, denn es hat trotz ganz vieler Kurven nicht gemotzt!)

Die Anlage ist großartig! Von und mit der lokalen Bevölkerung betrieben, mit eigenem Gemüseanbau, Reis- und Blumenfeldern. Wir haben zwar leider den ältesten Bungalow (dementsprechend abgewohnt war er), aber darin halten wir uns ohnedies nur zum Schlafen auf.

Da wir fernab jeglicher künstlicher Ablenkung waren, schlägt der Mann eine Wanderung vor. Der „Wanderweg“, der direkt vom Ressort weggeht, kann auch als kurze Varianten mit nur 4km Länge gewählt werden. Das machen wir!

Dafür muss man wissen, dass „hiking“ hier vielerlei bedeuten kann: vom einfachen Spaziergang auf flachen, ausgetretenen Pfaden, bis hin zu wirklich anspruchsvollen Anstiegen mit Wasserquerungen mitten im Nichts… Aber sind ja nur 4km. Denk ich mir.

Da bin ich noch guter Dinge.
Baumriese im Naturpark
Da habe ich noch Energie, diesen Baumriesen zu bewundern.

Ist dann doch anders: Nach 8,5km streckenweise stark aufwärts und sehr schlecht bis gar nicht gesicherten Bergabstücken, komme ich völlig erledigt – aber lebend! – wieder im Resort an. Dass in der Beschreibung des Hikingpfades steht: „Flipflops nicht empfohlen, Sandalen sind ok“ klingt wie eine Anleitung zum Beinbruch oder als willkommen Gelegenheit seinen Wanderbuddy loszuwerden.

Im Nachhinein wars natürlich eh super. Aber…

alexandra  dem Ende nahe
Dem Ende nahe: Simma bald da?

Der Sundowner beim Naturpool ist jedenfalls redlich verdient.

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