Fasten Fazit Klosterberg

Fasten Fazit Klosterberg


Nach neun Tagen Obst- und Gemüsefasten kann ich einen Gewichtsverlust von 3,7 kg vermelden. (Die Saftfaster:innen haben auch nicht mehr abgenommen.) Die Körper-Analyse-Waage behauptet, ich hätte 2,3kg Körperfett verloren, keine Muskelmasse. Mein Bauch schmerzt zwar derzeit nicht (der eigentliche Grund für die Teilnahme), aber meine Verdauung hat ihre normale Arbeit (bisher?) nicht wieder aufgenommen. Meine Pulsfrequenz ist immer noch erhöht. Das ist insofern unangenehm, als es sich wie konstante Nervosität anfühlt. Ich schlafe gut, allerdings war das vor der Kur auch schon so. Also liebe Verdauung: Mach mal hinne! Dann hat sich der Aufenthalt am Klosterberg wirklich gelohnt!

Das (bisschen) Essen war – zumeist – erstaunlich geschmackvoll und immer wunderhübsch angerichtet. Die hochtrabenden Namen haben allerdings zu hohe Erwartungen geweckt. Und was ich auch nicht super fand: Einmal war dem Gemüse Bulgur beigefügt und das ist nichts Anderes als Weizen. Das finde ich als Glutenunverträgliche sowieso mies, aber generell bin ich der Meinung, dass Weizen bei einer Fastenkur nicht auf den Speiseplan gehört.


Hyperaktivität lenkt vom Gusto ab

Das Programm, das am Klosterberg angeboten wird, ist vielfältig und reicht von rein körperlich über lustig bis rein esoterisch. Ich habe an allen Wanderungen teilgenommen, außer am Schweigemarsch – schaff ich nicht! Selbst die gemächliche – pardon gemäßigte – Gruppe marschiert forsch – nix für ausgeprägte Couchpotatoes. Die Landschaft ist großartig und sogar bei erschreckend hohen Minusgraden bescheren einem die unvermeidlichen Aufstiege Hitzewallungen.


Die Aquagymnastik hat mir erst am letzten Tag so richtig zugesagt, als das Wasser die angekündigte Temperatur von 29 Grad tatsächlich erreicht hatte. Zuvor gab es Probleme mit der Heizung und wir froren trotz Gehopse mit Schwimmnudel oder Smoveys.
Jene, die Schwimmen als Sport ausüben, waren begeistert von 17 Meter langen Pool!


Der Line-Dance-Kurs war eine lustige Abwechslung und ich kann die – zugegeben nicht sehr komplizierten – Schritte heute noch. Mit meinen Boots und einem noch zu erstehenden Hut könnte ich in jedem Saloon einen auf Cowgirl machen! Halt nur 2 Mal, dann wäre mein Repertoire erschöpft.

Vom Content-Highlight „Kulturlandschaft Waldviertel“ habe ich euch ja schon vorgeschwärmt. Empfehlen möchte ich auch die Präsentationen der Bäuerinnen. Sie preisen nicht nur ihre Produkte an, sondern erzählen auch aus ihrem Leben. Und ich kann euch sagen: Das tun sich echte Paralelluniversen auf! Mittlerweile kann ich auch die vielen Produkte, die ich bestellt und mitgenommen habe, empfehlen. Soweit alles vorzüglich! Aus rechtlicher Sicht könnte man allerdings schon von Nötigung sprechen, wenn sie dir in der Mitte der Fastenwoche von Speck, Käse, Schafgupferln, Lammrippen, Bratwürsten … erzählen!

Fazit

Nach Fastenwochen im Biohotel Daberer (hedonistisches Basenfasten), in Marienkron (Obst und Gemüse mit Option auf mehr) und am Klosterberg (mit Option auf weniger) würde ich am ehesten wieder ins Waldviertel fahren. Ich würde 2 Tonnen Gepäck zuhause lassen: alle Malsachen (inkl. Schreibtischlampe!) , alle zusätzlichen Bücher, alle Schuhe außer Filzpatschen (Wärme!), Wander- und Sportschuhe. Stattdessen würde ich mir eine Begleitung mitnehmen. Denn wenn man so wie ich, ab Tag 2 einen Tisch voller Schweiger zugewiesen bekommt, macht das Essen noch weniger Spaß!

Das mit dem Tee- und Saftfasten lass ich jetzt mal. Ein Bisschen (sic!) Essen ist auch gut.

Fasten next try – Exkurs: Einlauf

Fasten next try – Exkurs: Einlauf

Das Ding ist 40cm lang.
Und jetzt überlasse ich euch mal eurer Fantasie…

Und so ist es wirklich

Zunächst: Der Einlauf ist optional. Vor allem beim Obst/Gemüse-Fasten. Beim Saft/Teefasten wird er schon dringend empfohlen, da der Darm mit dem Fasten seine Tätigkeit einstellt und die Flankerln, die in der Suppe/Tee schwimmen, sonst drin verbleiben würden. Die Alternative ist ein Abführmittel. Ich persönlich finde das (mittlerweile) deutlich unangenehmer: Es wirkt wann es – und nicht wann ich – will und ich habe den ganzen Tag das Gefühl habe, aufs Klo zu müssen.

Also: Einlauf. Natürlich hat auch mich das lange Plastikröhrl zunächst mal verschreckt. Aber hier geht man ganz entspannt mit dem Thema um: Es ist ein durchaus gebräuchliches Tisch-Thema. Frau (Mann eher nicht…) gibt sich Tipps wie es am besten geht, Erfahrungsaustausch halt. Und es gibt eine eigene Einschulung, die ich leider verpasst habe, weil ich mir ja unbedingt das KH Zwettl von innen anschauen musste. Zudem hat mir meine Klosterberg-erfahrene Freundin Ines schon erzählt wie „harmlos“ – im wahrsten Sinne des Wortes – diese Anwendung ist.

Meinen ersten erinnerlichen – und bisher auch letzten – Einlauf bekam ich während der Geburt meiner Tochter. Das ist immerhin 25 Jahre her. Und das war traumatisch. Ich habe das in ganz furchtbarer Erinnerung. Es war extrem unangenehm und demütigend. Meine Begeisterung, das nochmal zu erleben war daher enden wollend.

Doch das Über-ich und die Fastenkollegin, die in der Endoskopie arbeitet, haben es mich dennoch versuchen lassen. Und siehe da: Voll nicht schlimm.

Hier die Wohlfühl-Komponenten

  1. Ganz nahe am sicher freien WC.
  2. Der Boden soll nass werden dürfen.
  3. For your eyes only: Nur ihr mit euch. Auch so, dass keiner zufällig hereinkommen kann.
  4. Not hot! Achte auf wirklich lauwarmes Wasser.
  5. Die Wassermenge auf 2 x aufteilen. Also erst 1 Liter. Wenn der wieder draußen ist, der nächste.
  6. Lage, Lage, Lage: Leg dich auf die linke Seite. (Insider-Tipp der Endoskopin: Den Schlauch auch eher Richtung links führen, da kann er leichter der natürlichen Form des Darms folgen.)
  7. Flutschi – etwas Öl o.ä. damit der Applikator gleitfähiger ist (Finger dann aber säubern, sonst kann man das Ventil nicht gscheit öffnen!)
  8. Luft raus! Vor dem Einführen die Luft aus dem Schlauch lassen.
  9. Langsam, langsam: Es muss nicht volle Pulle sein, mal das Ventil nur halb aufdrehen.
  10. Für Fortgeschrittene: Wenn die gesamte Wassermenge drin ist, das Becken heben, damit das Wasser noch weiter aufsteigen kann.

Manchmal kommt der Inhalt sofort wieder raus. Manchmal konnte ich ihn 1 Minute oder so drinbehalten, was natürlich wirksamer ist. Manchmal auch auf 3 Mal. Tagesverfassung nehme ich an.

Das „Schöne“ am Einlauf ist: Wenn das Wasser wieder draußen ist, ist es vorbei und man hat – nicht wie beim Abführmittel – stundenlang das Gefühl, man könne sich nicht aus dem Haus trauen. Geschweige denn auf ein 2stündige Wanderung mit der Wandergruppe… Und damit überlasse ich euch nochmals den Bildern in eurem Kopf!

Demnächst gibt´s schönere Bilder und ein Fazit.

Fasten next try – bis Tag 5

Fasten next try – bis Tag 5

Alles wird gut

Mittlerweile geht es mir wieder gut. Ich bin morgens zwar meistens sehr wackelig auf den Beinen, aber im Laufe des Tages bessert sich das. An den ersten beiden richtigen Fastentage habe ich kaum am umfangreichen Programm hier teilgenommen. Vor allem um die täglichen begleiteten Wanderungen ist es schade, aber mangelnde Energie und wirkliches Schietwetter (wie meine Freundin Corine in Hamburg sagen würde) halten mich davon ab. Ich lungere in der Biosauna, in der Salzgrotte und im Bett herum. Das ausgezeichnete Buch, das ich gerade lese, Donna Tart, Der Distelfink, vertreibt mir die Zeit. Wobei mir das Buch durchaus manchmal aus der Hand fällt 😉

An Tag 3 war ich zum ersten Mal im hauseigenen Fitnesscenter. Nicht, dass ich mich wieder kräftig gefühlt hätte, aber mein Über-Ich ließ kein weiteres Lungern zu. Und siehe da: Es tat mir gut. Nach einer Stunde Gehen am Laufband hatte ich sogar noch Kraft für ein paar Muki-Übungen.

Abends gabs einen sehr spannenden Vortrag: „Naturlandschaft Waldviertel“. Gehalten wurde er von einem hiesigen Jäger! (Der Teil mit der Jagd war auch interessant, weckte aber doch viel Widerspruch in mir. Wusstet ihr zum Beispiel, dass in Österreich jährlich 65.000 (!) Füchse abgeschossen werden! Und das gesamte Tier, inklusive Pelz, wird entsorgt!) Vor dem kritischen Teil erzählte uns Kurt, der Jäger, über die Entwicklung des Waldviertels von einer Naturlandschaft in eine Kulturlandschaft, über die wirtschaftlichen Verhältnisse, wie und wovon die Menschen hier gelebt haben und leben. Wir lernten Begriffe wie „Bühel, Kobel, Roan“, warum die Landschaft hier überall terrassiert ist, welche Formen der Bewirtschaftung sich durchsetz(t)en und wie sich die Klimakrise und der Biodiversitätsverlust speziell im Waldviertel auswirken. Gespickt mit vielen persönlichen Erlebnissen und Anekdoten. Kein Wunder, dass der Vortragende die geplante Dauer um 1,5h überschritt!

Letztlich mündete der Vortrag jedoch in eine Rechtfertigung der Jagd. Ich konnte sehr viele Argumente für die Jagd sehr gut nachvollziehen. Vor allem wenn man die Jagd mit der herkömmlichen „Fleischerzeugung“ vergleicht. Was mich allerdings echt abgetörnt hat, war die Tatsache, dass Kurt auf seiner Website Jagdreisen anbietet. Und das hat definitiv nichts mit nachhaltiger Wild- und Waldbewirtschaftung zu tun, sondern mit der Befriedigung von Mordlust. Aber das ist eine Diskussion, die an dem Abend nicht führen wollte.

Auf geht´s

Heute nehme ich an der Wanderung teil. Wobei mir die Entscheidung nicht leicht fällt: Es schneit und ich weiß nicht, ob ich durchhalte. Zumal ich heute schon Aquagymnastik hinter mir habe… Über-ich übernimmt allerdings wieder die Kontrolle: hinein in die Merinounterwäsche, Mütze, Handschuhe und Walkingsticks, mit denen ich einfach nicht zurechtkommen. (Kurt nennt die Walker übrigens „Schneckenstecher“ und ich finde das sehr amüsant 🙂

Wir gehen flott, obwohl das hier die langsame – pardon „gemäßigte“ – Gruppe ist. Nichtsdestotrotz komme ich bei den zahlreichen Anstiegen ordentlich ins Keuchen. Aber die Landschaft entschädigt. An einem Teich kommt die Sonne heraus, während es immer noch schneit, ein geradezu kitschiger Moment! Ob ich heute allerdings noch das Tanzworkout und die Yogaeinheit mache, ist nicht gesichert!

Leider sieht man hier den Schnee gar nicht…

Upcoming

Beim nächsten Mal wirds intim: Zum fixen Bestandteil der Fastenkur gehört der Einlauf. Aber der „echte“. So stay tuned!

Fasten next try 1

Fasten next try 1

oder wie ich eine Ehrenrunde im KH Zwettl einlege

Nach meinem halb gescheiterten Versuch im November 2021 in Marienkron, starte ich nun einen neuen im Waldviertel am Klosterberg. Es war nicht ganz einfach überhaupt einen freien Platz Ende März/Anfang April zu bekommen. Klosterberg war zunächst ausgebucht (wie immer im Frühling, wie ich mir hier sagen hab lassen), Pernegg ebenfalls – zumindest jene Fasten-Kurse, die ich gerne gemacht hätte – wie Fasten & Golf zum Beispiel. Das Biohotel Daberer in Kärnten ist geschlossen, weil es grad umgebaut wird. In der Fastenbranche müsste man sein!

Am Montag dann der überraschende Anruf: Es ist jemand ausgefallen, ich kann am Donnerstag anreisen! Allerdings nur ein weniger schönes Zimmer. Keine Zeit, großartig nachzudenken. Gut so.

Die Fahrt nach Langschlag zaht sich. Beinahe werde ich nervös, weil ich keinen Pass mithabe und gefühlt jeden Moment die Grenze überquere. Stimmt natürlich nicht. Nach 1h45 durch leider noch sehr braune Landschaft mit gelben Klecksen (Forsythie) komme ich doch an. Bin erstaunt wie groß Langschlag ist… (Wie ich später erfahre, gibt´s hier sogar eine Rot Kreuz Station!)

Das Hotel

Foto: Daniel Zangerl

Hell, freundlich, naturnah mit vielen Pflanzen. Großzügige Aufenthaltsräume, die Mitarbeiter:innen extrem freundlich – mit allen per du.

Mein Zimmer ist – wie angekündigt – ok. Die Tatsache, dass ich keinen Balkon habe, ist insofern nicht schlimm, als es eh seit meiner Ankunft, also seit 4 Tagen, regnet (stimmt faktisch nicht, es sind nur drei, davon der Tag, den ich zu zwei Drittel im Krankenhaus verbracht habe.). Der Vorteil: Mensch verbringt ohne Reue viel Zeit im wirklich sehr schönen Wellnessbereich. Es gibt zwei Saunen, eine davon für mich weil nur 60 Grad, ein riesiges Schwimmbecken, nicht für mich, weil ich nur bade und nur sehr ungern schwimme. Ein Dampfbad, da war ich noch nicht aus Kreislaufgründen, eine Infrarotkammer, eine Salzgrotte und herrliche Liegebereiche. Seit neuestem gibt es hier auch diese Schaukelliegen, in denen mir im Nu schlecht wird. Aber sie sehen sehr schön aus!

Gesundheitshotel Klosterberg außen
Foto: Daniel Zangerl

Der Plan…

…wäre gewesen 10 Tage Tee- und Saftfasten. Ich habe diesmal schon ein bisschen vorgefastet, um nicht ganz so unsanft runterzukrachen. Allerdings habe ich am Donnerstag noch gut mit dem Mann gefrühstückt und – ich gestehe – einen Kaffee getrunken. Hier gibt es als erste Mahlzeit zu Mittag noch gekochte Kartoffeln mit gemischtem Gemüse – eine ordentliche Portion, die ich nicht ganz aufesse. Dazu trinke ich jetzt schon viel Tee. Am Nachmittag gehe ich in das super ausgestattete Fitnesscenter für 1 Stunde Cardiotraining am Stepper. Abends (Pensionistenheim-Zeit) gibt´s eine Suppe. Meine Tischnabarinnen sind sehr nett und wir habens gleich lustig. Alles scheint gut.

Die Wirklichkeit…

…spielt sich anders ab: Ich lese. Die Zeit vergeht. Ich lese. Ich habe seltsames Herzklopfen. Ich lese. Es beginnt irgendwo zu Rauschen. Ich halte mein Ohr an die Wand meines Zimmers, muss aber feststellen, dass das Rauschen in mir ist. Meine Oberschenkel beginnen sich immer wieder zu verkrampfen. Ich mache eine Entspannungsübung und lese weiter. Mir wird schlecht. Ich stehe auf, öffne das Fenster, atme tief ein und aus. Es ist 23h, im Hotel ist alles ruhig, die Rezeption schon lange nicht mehr besetzt. Im Bademantel schleiche ich durch die Gänge und suche den Fitnessraum, dort gibt es ein Blutdruckmessgerät. Der Fitnessraum ist versperrt. Ich google und lese was von Schlaganfall. Wenn man Sehstörungen hätte, müsse man unbedingt SOFORT die Rettung rufen. Mir poppen die Augen aus den Höhlen. Ich erinnere mich an die Beschreibung Joachim Meyerhoffs Schlaganfall in „Hamster im hintern Stromgebiet“ und will die Rettung rufen.

Doch wie peinlich ist das denn mitten in der Nacht, mitten im Waldviertel, in einem Hotel am ersten Abend die Rettung zu rufen?!?

Meine Backen sind rot, die Augen auch. Ich zittere. Es ist ein Uhr nachts und ich rufe 1450 an – geht übrigens auch in NÖ. Nach ein paar gezielten Fragen sagt der sehr sachliche Mensch am Telefon: Ich schicke ihnen die Rettung. Ich wecke telefonisch den Hotelchef – extreme Scham -, ziehe mich an, packe Telefon, Akku und Buch in die Handtasche und tapse in die dunkle Lobby. Und da sind sie schon. Ich bin erleichtert, dass die Hoteltüre aufgeht wie angekündigt. Im Krankenwagen wird mein Blutdruck gemessen: 180 zu irgendwas. Und ab geht´s nach Zwettl, denselben Weg zurück, den ich ca. 12h vorher gefahren bin.

Im Krankenhaus herrscht totale nächtliche Ruhe. Auf der internen Abteilung kümmern sich 3 Frauen sehr freundlich um mich. Mir wird Blut abgenommen, der Blutdruck ist mittlerweile auf 165 gesunken. Ich werde stationär zumindest über diese Nacht aufgenommen. Ich bekomme ein Beruhigungsmittel (Scham). Im Bett neben meinem schläft eine 88-Jährige (wie ich ein paar Stunden später erfahre), die immer wieder Atemaussetzer hat und dann lautstark nach Luft schnappt. Immer wieder fiepst und piepst es. Auf meiner anderen Seite liegt Gertrude, die 7 Kindern, 9 Enkerln, die alle „was wurn san“, hat. Ich weiß jetzt von allen was sie wurn san, und wo sie gelernt haben, wo sie jetzt leben und arbeiten und natürlich die Vorgeschichte der Gertrude, die den ganzen Ort schockierte, weil sie 6 Monate nach der Hochzeit schon das erste Kind gebar! „Jo die Liebe woar hoit groß!“)

Shortcut: Ich fuhr am Nachmittag desselben Tages wieder ins Hotel zurück, wieder mit der Rettung mangels Taxi oder öffentlichem Verkehr. Der Arzt riet mir vom Fasten ab („Mir krieagns dann immer die von da oben.“), sagte mir aber eindringlich, dass ich unbedingt zum Gemüsefasten wechseln solle, wegen der Elektrolytverschiebung – kenn ich ja schon aus 2021. Also wieder nix mit nix essen. Ich werde es auch in den nächsten Jahren nicht mehr probieren. Mein Körper (oder Kopf?) schafft das offenbar nicht. Obwohl ich meinem Darm wirklich mal eine Erholungspause gönnen wollte. So mit gar nix tun. Naja. Dafür beneiden mich jetzt meine (ex-)Tischnachbarinnen, wenn ich morgens eine Apfel-Heidelbeermus bekomme oder gestern „Abend“ (i.e.16.30h) einen Borschtsch. Ich dope mich mit Natriumchlorid, Kalium und Magnesium und hoffe, dass ich die verbleibende Tage auch irgendwie genießen werde können.

Foodporn nur eingeschränkt möglich, weil das Handy meisten am Zimmer bleibt…

Chili-Kreuzkümmel-Karotten auf Erbsen-Kartoffelpurée und Chinakohlsalat mit Erdnussdressing*
Apfelmus-Heidelbeer-Mus

*Es ist schon klar, dass es sich hier um Marketing-Bezeichnungen handelt! Kein Salz, kein tierisches Eiweiß, kein sonstwas Ungesundes. Das heißt, es schmeckt schon sehr anders, als der Name suggeriert!

Fast Fasten Fazit

Fast Fasten Fazit

(klingt wie eine lateinische Deklination 🙂

Am Ende waren es glatte 3kg, die ich in den 10 Tagen abgenommen habe. Ich hoffe, sie sind längerfristig weg… Weihnachten? Hörst du das?!

Jedenfalls habe ich sicher keine Muskeln verloren bei den vielen Bewegungseinheiten. Auch das möchte ich gerne beibehalten. Die letzten Tage hat´s geklappt.

Ich werde auch wieder meinen Kalorienzufuhr eine Zeitlang beobachten. Man vergisst ja gern, dass ein Glaserl Wein gleich mal 70 kcal hat und 1 – in Worten: ein – Vanillekipferl ca. ebensoviele. Das bedeutet, man muss für 1 Kipferl zum Glas Wein fast 1h gehen, um das wieder zu verbrennen. (Und mal ganz ehrlich: Wer ist nur 1 Kipferl?!)
Ich verwende für das Kalorienmonitoring die Bezahlversion der App Fddb.

Marienkron oder Daberer?

Wer richtgig fasten will, ist in Marienkron sicher gut aufgehoben. Suppenfasten sollte für jeden und jede aushaltbar sein. Saftfatsne istecht nur was für Hardcore-Asket:innen!

Wenn kein Lockdown mehr ist, und man wieder miteinander maskenfrei reden kann, ist die Atmosphäre sicher auch wieder netter. Man darf halt keine Berührungsängste mit dem Gottesdings haben. Wobei man in keiner Weise missioniert wird.

Wer sich „nur“ gesund (=basich, vegetarisch) ernähren, Wellness sowie super Massagen genießen möchte, dem empfehle ich aber das Biohotel Daberer. Dort wird (noch) besser gekocht. Es ist deutlich günstiger, familiärer und wirklich cosy. (Natürlich kann man die großartige Küche vom Daberer auch ohne Fasten genießen!)

Nächste Herausforderung: der Handstand!

Ich kann einen Kopfstand, eine Brücke, aber noch nie konnte ich einen freistehenden Handstand. Mit (in genau 12 Tagen) 52 Jahren soll sich das ändern. Ich gebe mir 1 Jahr Zeit dazu. Erste zaghafte Versuche zeigen allerdings, dass ich schon Schwierigkeiten haben, in umgekehrter L-Form an der Wand zu stehen: Das Vertrauen in die Kraft meiner Arme ist – zurecht – noch nicht sehr ausgeprägt. Die verkleinerte Wampe erleichtert das Unterfangen zwar, ist aber nur ein kleiner Teil…

Warum ich das machen will? Einerseits ist der Weg das Ziel: Je älter wir werden umso mehr müssen wir an unserer Beweglichkeit arbeiten und daran, dass wir unserer Muskeln nicht verlustig gehen. Indem ich für den Handstand übe, trainiere ich meinen ganzen Körper.

Aber natürlich ist auch das Ziel das Ziel! Wenn ich einen freistehenden Handstand kann, bin ich einfach eine coole Alte 🙂

Es ist (fast) nie zu spät, sich einer neuen Herausforderung zu stellen! Habt einen schönen Tag! Und bis bald.

Das bin dann bald ich. Im Moment ist es noch Karin Dimitrovova, mit deren Hilfe ist es soweit schaffen will.

PS: Ein spezieller Gruß an dich, Marcel! Leon hat mir erzählt, dass du meinen Blog liest. Ich fühle mich geehrt, wenn auch mal die Jugend hier reinschaut! Grüße an deine Familie!


PPS: Die Empfehlungen und Links haben keinen kommerziellen Hintergedanken. Ich bekomme von niemandem eine Provision, sondern freue mich, wenn ihr von meiner Erfahrung profitieren könnt.

Fast Fasten Tag 9

Fast Fasten Tag 9

Die Ereignisse „draußen“ überschlagen sich. Hier drin same same. Wieder eine große Runde in den Weinbergen spaziert gewalkt. Trotz Sonne meist kopfunter weil der Wind so schneidend war. Heute bin ich weiter Richtung Gols gegangen. Hier wächst der Wein vom Heinrich, einer meiner Lieblingsroten. In der Ebene steht das riesige Firmengebäude, sehr futuristisch, die eine oder andere Dachschindel wurde sicher von uns finanziert…

Das Foto wurde vom Touri-Fotopoint aus gemacht. Daher die komische Sonne rechts oben.

Fachlicher Segen

Die Abschlussgespräche mit Ärztin & Diätologin waren unspektakulär. Bemerkenswert fanden wir, dass ich, obwohl ich mein Kalium & mein Magnesium nicht einnehme, kaum Krämpfe habe… Ob es an der Zucker- oder der Alkoholkarenz liegt, kann keine so genau sagen. Ich werde das ab nächster Woche austesten 🙂

Gewogen hab ich mich noch nicht, das mache ich unter kontrolloierten Bedingungen daheim. Ines und ich haben diese wie folgt definiert: jedenfalls morgens, nackt – und zwar ganz nackt (keine Uhr, kein Ketterl), Darm & Blase leer, alleine 🙂

Insofern gibt´s die Waagen-Wahrheit erst am Sonntag.

Die vorläufige Bilanz

kann sich sportlich jedenfalls sehen lassen: Jeden Tag außer einem 5-7 km gewalkt, täglich morgens Gymnastik, 4 x Coretraining, 2 x Cardio am Stepper. Wenn ich nix abgenommen haben sollte, hab ich Mukis aufgebaut!

Diese wurden heute noch mal ordentlich bearbeitet – genauer gesagt: geschröpft. Danach sieht man zwar bissl derangiert aus für ein paar Tage. Aber es tut super gut!

Das letzte Abendmahl

war leider enttäuschend. Eine gatschige „Paella“, die diesen Namen echt nicht verdient hat. Das Ananas-Kompott hat mich ein kleinwenig entschädigt. Aber nur klitzeklein. Wein hab ich mir verkniffen. Den genieße ich morgen Abend mit meinem Mann.

Morgen Vormittag gönnen ich mir nochmal die Gymnastik und das Core-Traing.

Und jetzt schau ich, wer heute zurückgetreten ist. Ich hätte da noch ein paar Wunschkandidati:innen!


PS: Ich habe mich heute bei dem Kellner entschuldigt, wegen der Pfirsichsache gestern. Er hat herzlich gelacht und gesagt: „Iberhaupt kain Probläm!“

Fast Fasten Tag 8

Fast Fasten Tag 8

Heute hab ich leider kein Bild für euch 🙁

Ich war zwar wieder sehr lange spazieren – nein: walken, das klingt dynamischer – aber das Wetter war so schlecht und meine Strecke so öd, dass ich mein Telefon wirklich nur zum Podcast-Hören verwendet habe.

Das Essen hängt mir jetzt schon ein bissl zum Hals raus. Heute Mittag gabs klare Selleriesuppe, die hab ich geskipped. Sellerie und ich geht nicht zusammen. Dafür war die Karotten-Koriander-Suppe ausgezeichnet. Beide Hauptspeisen enthielten Gluten, also enthielt ich mich ihrer. Das Dessert war was für echte Masochist:innen: ungesüßtes Weichselpurée. Hab ich auch auslassen. Dafür hab ich – leider – jetzt beim Abendessen ordentlich reingehaut: Erst eine dicke Kartoffel-Lauch-Suppe, Gemüsestrudel (für mich ohne Strudel), richtig gute Braterdäpfel mit Yoghurtsauce. Komischerweise stand das Weichselpurée wieder zur freien Entnahme…

Mea Culpa

Mir ist ein echt peinlicher Irrtum passiert: Ich war bei der Fußpflege. Damit der Lack trocknen kann, setze ich mich in den sogenannten Teeraum, einen Extrabereich im Speisesaal. Und bestelle mir einen kleinen Espresso – wegen der Leber warats. Und plötzlich umfängt mich eine Wolke billigen Pfirsichduftes. So wie auf den Toiletten von Einkauszentren oder Kinos. Das eklige Zeug, das es von oben runtersprüht, wenn man die Klotüre zumacht. (Findet eigentlich irgendwer den Geruch von Kacke gemischt mit synthi-Pfirsich besser als Kacke pur? Ich nicht.)

Also dieser Duft wabbert um mich rum. Ich – immer schon extrem geruchsempfindlich – wechsle den Platz, weil ich glaube direkt unter dem Aromadiffusor zu sitzen. Hier: Same same. Nächste Ecke: Pfirsichwolke.

Die 4. Ecke ist besetzt, sonst hätte ich die auch noch ausprobiert. Mit diesem „Aroma“ in der Nase, kann ich meinen Espresso nicht mehr genießen. Ich trinke aus und geh mich beim Kellner beschweren. Echt, ich meine, wer braucht Klospray im Restaurant?!

Hier sind lauter sehr freundliche Ungar:innen beschäftigt. Der Kellner versteht mein Problem zunächst nicht. Ich „ziehe“ ihn in den Teeraum, deute auf den vermeintlichen Diffusor. Er versteht, wundert sich zwar, aber entschuldigt sich mehrmals und meint, er wird das weitergeben, dumme Idee von der Dirrektion, kann man im Restaurant ja wirklich nicht, usw.

Im Zimmer angekommen ist der Geruch allerdings immer noch nicht weg. Ich – Klo-geschädigt – denke mir, dass ich wohl genau angesprüht wurde. Hänge meine Gewand auf den Balkon. Sitze in der Unterwäsche da und stinke immer noch. Und dann taucht vor meinem geistigen Auge die Fußpflegerin auf… wie sie zu einer Pfirsich-farbenen Tube greift und mir damit die Füße massiert. ***Extremerrötung***

Ich wollte mich dann natürlich beim Kellner entschuldigen. Aber leider hatte er schon Dienstschluss. Demnach muss ich morgen Asche auf mein Haupt streuen gehen…

#MomToo

Am frühen Abend lauschte ich einem sehr spannenden online-Vortrag von Kaitlyn Chang organisiert von Strategie Austria mit dem neugierig-machenden Titel „#MomToo, Crocodiles and Swans“. Es ging um die Story hinter #MomToo, die Strategie gegen Motherhood Penalty am Arbeitsplatz und den unbewussten Gender-Bias in der Gesellschaft.

Jetzt hab ich doch ein Bild für euch 🙂

Dieses Bild von Kaitlyn Chang und ihrer Tochter bei einem Vortrag auf dem Forward Festival kursierte vor kurzem Europa-weit im Netz. Es wurde bisher von 6 Millionen Menschen angeschaut (Foto © Niklas Schnaubelt)

Das traf insofern gut zusammen, als ich gerade das Buch „Die unsichtbaren Frauen, Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ingoriert“ von Caroline Criado-Perez lese. Ein sehr erhellendes Buch darüber, warum Männer das Maß aller Dinge – im wahrsten Sinne des Wortes – sind, und was das mit uns Frauen auf der ganzen Welt macht.

Fast high

Man sagt ja, dass nach dem Fastentief das Fastenhigh käme. Da ich ja nur fast gefastet habe, ist mein High nicht ganz so hoch. Aber ich fühle mich vor allem körperlich richtig stark. Und das meine ich wortwörtlich. Auch die Schmerzen im unteren Rücken sind weg. Ich hoffe, ich kann mir diesen Zustand möglichst lange erhalten – auch wenn jetzt viele Geburtstage (auch meiner) sowie pauschalere Feste anfallen.

Ich habe heute übrigens 14.150 Schritte gemacht, 25 Minuten Gymnastik, 25 Minuten Core-Training und 25 Minuten Stretching. Dieses Niveau werde ich nicht halten können! Dazu reicht nicht mal meine senile Bettflucht, die mich mittlerweile vor 6 aufwachen lässt! Achja: Ich habe 2032 Kalorien verbraucht.

Morgen ist nochmal Fullservice angesagt mit lauter Abschlussgesprächen und einer „intensiven Schröpfmassage“!

PS: Für daheim hab ich mir schon die super Suppe von Paul Ivic gewünscht. Die müsst ihr unbedingt probieren!

Fast Fasten Tag 7

Fast Fasten Tag 7

Heute war ein bewegter Tag. Angefangen mit Gymnastik, über Coretraining – sehr interessant mit diesen großen Sitzbällen und teilweise sehr anstrengenden Übungen – über eine 7km lange Sonnenschein bis -untergangsrunde in den Weinbergen. Trotz der vielen Bewegung sagt meine Sportuhr, ich hätte bis jetzt (17.00h) gerade mal 1850 kcal verbraucht…zum Heulen. (Und jetzt kommt außer ein paar Stiegen nur mehr Nahrungsmittelzufuhr…)

Zum Heulen schön

war heute der Sonnenuntergang

Teich im Klostergarten

Ich geb´s zu, ich hab eine Traube gemopst: War noch erstaunlich gut!
Die Größe ist nur eine Frage der Perspektive.
Das würde ich gerne malen können…

Der Einknackser

Ich ware heute erstmals in meinem Leben bei einem Osteopathen. Es war ein Belgier mit einem ganz süßem Akzent. Nachdem er mir nicht erklärt hat, was er tun würde, hab ich mich ganz schön gewundert. Jedenfalls bin ich jetzt mindestens (wieder) um einen Centimeter gewachsen (mit 60 durchstoße ich dann die 1,70 und kann doch noch Model werden! Heidi, ich komme!)

Sehr besonders war die Bauchmassage. Und als er mir das Bauchfleisch dann auch noch in die Höhe und hinundhergezogen hat, hab ich mich nach einer versteckten Kamera umgeschaut. Das war wirklich sehr entwürdigend. Zum Abschluss zog er mir auch noch die Ohren lang! Ah ja und der Typ sagt doch echt, nachdem er mir den Kopf wie ein isarelischer Geheimdienstler Kravmaga-mäßig zur Seite gerissen hat: „Spüren Sie Ihre Füße noch?“ Ist das Osteopathenhumor???

Ich hoffe das gehört so.

Vielleicht bin ich da ein wenig zu skeptisch. Das kommt wahrscheinlich daher, dass ich gerade einen Podcast über eine missbräuchliche Patienten-Therapeuten-Beziehung höre, den mir meine bereits häufig erwähnte Freundin Ines empfohlen hat. Eine Truestory, die einem echt den Atem raubt: „Der Therapeut von nebenan“. (Ich seh grad, in den USA ist grad die erste Staffel auf Apple TV erschienen!)

Wie auch immer, die Schmerzen im unteren Rücken sind weg!

Die Belohnung

Von der Diätologin empfohlen. Ich schwöre!

Ahja zum Essen gab´s: 1x dürft ihr raten! Richtig: Gemüse! Allerdings diesmal gebraten, mit einer Kräutersauce. Schaun wir mal, was das Abendessen zu bieten hat,

Fast Fasten Tag 5 & 6

Fast Fasten Tag 5 & 6

Sorry, gestern hatte ich ein digitales Date mit meinen Positive Psychologie-Kolleg*innen. Ein Mal im Monat treffen wir uns und tauschen uns aus. Meist gibt es eine Präsentation eins like-minded-Friend, die/der ihr Projekt bzw. Geschäftsmodell vorstellt. Gestern war es die spannende Firma Innoviduum, die ein Stärken-basiertes Tool zur Persönlichkeitsentwicklung vorgestellt hat. Sehr coole Sache. Schaut mal rein. Vor allem, wenn ihr aus dem HR-Bereich bzw. aus dem Coaching kommt. Ist auch nicht teuer!

Stressig

Der Montag ging gleich los mit Gymnastik, gefolgt von einem verpflichtenden PCR-Test. Anschließend gönnte ich mir eine Tiefenmassage. Diese wird ganz ohne Flutschi ausgeführt und neuralgische Punkte werden mit punktuellem Druck bearbeitet. War teilweise nicht sehr angenehm. Außerdem hatte der Masseur zu lange Fingernägel, die sich engagiert in mein Fleisch bohrten! Hätte ich was sagen sollen? Hab ich nicht, war mir zu peinlich. Und was hätte er in dem Moment auch machen können… Aber wirkungsvoll war die Massage, immerhin bekam ich als Zugabe ja eine eine Nadgel-Akupunktur. Und das gratis.

Peinlich kleinlich

A propos gratis. Mit Freigiebigkeit haben es die Zisterzienserinnen hier nicht so. (Vielleicht falscher Orden? Kenn mich nicht aus.) Ich wollte mir 2 Postkarten vom Haus (!) nehmen und meiner Familie schicken. Kosten die doch tatsächlich je 2 Euro. Das fand ich irgendwie keck: Da mache ich Werbung für das Haus und dann wollen die auch noch 2 Euro dafür. Das finde ich als Marketingmensch blöd: Wegen 2 bzw. 4 Euro verärgere ich eventuell einen Gast, der das – wie ich hier zum Beispiel – auch noch in die Welt posaunt. Kleinlich nenne ich das.

Fastung

Gestern gabs mittags wunderbare Karotten-Zucchini-Laibchen mit gegartem Gemüse. Die waren wirklich gut. Und wieder diese klare Rote-Rüben-Suppe. Abends dafür nur gegartes Gemüse mit nix außer Kümmel.

Heute war meine kulinarische Ausbeute sehr gering. Der Buchweizenbrei schmeckte mir diesmal gar nicht. Das mittägliche Suppenangebot bestand aus Fenchelsuppe – war nicht so grauslich wie erwartet, ich hasse eigentlich Fenchel – und einer glutenhaltigen Körndlsuppe, die ich demnach nicht essen konnte. Als Alternative bekam ich gekochtes Gemüse: gelbe Rüben, Romanesco und eine Scheibe Süßkartoffel. Ich hab mir noch einen Klecks Kräutertopfen ausbedungen, das wäre mir sonst gar zu spartanisch geworden. War auch so kein Feger…

Freue mich schon sehr aufs Abendessen. Vorher muss aber noch eine Iyengar Yoga-Einheit absolviert werden. Ich bin zwar eine eifrige Yogi, aber Iyengar hab ich noch nie gemacht und bin daher schon neugierig. Ich hoffe, es wird nicht zu anstrengend, ich hab nämlich schon Gymnastik und einen langen Walk (bei Schnee/Regen!) hinter mir…

Giftige Leber

Kleine Anekdote am Rande: Nach der Gymnastikstunde hab ich die Matte zur Wand geschoben, um einen Kopfstand zu machen. Ich mache das zuhause fast jeden Tag, aber hier in meinem Zimmer traue ich mich nicht, da ist es einfach zu eng.

Die meisten Teilnehmerinnen waren schon bei der Türe draußen nur der Trainer und meine Mattennachbarin, die Künstlerin, die immer schnauft und sich aufregt, dass wir so anstrengende Übung machen, wo sie doch keine Kondition habe, waren noch da. Der Trainer sagt im Spaß: „Ah! Kopfstand ist gut. Hätten wir auch machen können!“ Und sie, im gehässigsten aller Tonfälle: „Nach sicher nicht. Außer die da, aber die kann ja wohl alles!“ Da entgiftet scheinbar grad die Leber* 😉

Der heilige Karl

Mir hat es heute eindeutig der Heilige Karl angetan: Ich hatte eine sehr wohltuende Kosmetikbehandlung mit Produkten der St. Charles Apotheke. Der konzentrierte Geruch nach Heu ist wahrscheinlich nicht jederfraus Sache, aber mir taugt das voll. Und die Gesichtsmassage mit dem Ölserum war ein echter Genuss! Auch ein großes Lob an die Kosmetikerin, die das wunderbar gemacht hat!

Ein Jammerl

Meine kleinen Jammereien sind auf jeden Fall auf sehr hohem Niveau angesiedelt. Aber bei einem Paketpreis von 1.700,- Euro darf man schon von einem hohen Niveau ausgehen.

Das Foto der 2-Euro-Postkarte ist natürlich illegal. Ich als Werbefachfrau weiß das. Aber das ist meine kleine Rache an der Kleinlichkeit desjenigen, der das entschieden hat 😉 Auch meine Leber fordert ihre Rechte!

*In der chinesischen Medizin sind den Organen auch Gefühle zugeordnet und die Leber ist für Neid und Eifersucht zuständig.

Fast Fasten Tag 4

Fast Fasten Tag 4

Der Morgen war schwierig. Sonntag, Tag des Herren, also 0 Programm. Daher hatte ich mir einen schönen Plan zurechtgelegt. Leider schien das Wetter diesen zunichte zu machen: Schüttregen! Die Muskelschmerzen regten mich nicht dazu an, meine Bewegungseinheit im Fitnesscenter zu absolvieren. Also zunächst Essen. Heute Buchweizenbrei, deutlich besser als erwartet! Dann aufs Wetter gepfiffen und doch eine Stunde spazieren, mit Regenschirm & Hörspiel – übrigens sehr spannend: „Der Fremde am Strand“ von Lisa Jewell.

Unkonzentriert, weil mit meiner Freundin Ines telefonierend, hab ich mich mehrfach verlaufen und bin zu spät zu meinem Malworkshop zurück gewesen. War aber egal, weil mein Stream eh nicht funktioniert hat. Das Internet ist hier grottig! Dann bin ich an den Proportionen eines Häuschens gescheitert – grrrroßer Frust. Aber dann war eh schon wieder Essenszeit! Klare Karottensuppe, leider geschmacklich sehr zurückhaltend. Dafür die anschließende Linsensuppe umso besser. Mehr war´s zu Mittag nicht. Halt! Simmt nicht: Ein Birnenmus hab ich mir zur Nachspeise gegönnt. Dafür hab ich am Abend nur klare Suppe und Ratatouille ohne Polentataler zu mir genommen.

Übrigens: Meine neue Nachbarin links von mir redet auch nix. Schön langsam könnte ich zu glauben beginnen, es liegt an mir…

Vor der obligaten Sauna habe ich noch meinen weihnachtlichen Essigbaum fertiggemalt. So ungefähr hat er wirklich ausgesehen!

Ausgelesen

Eines der Bücher, das ich mitgenommen und bereits fertiggelesen habe, ist von Amanda Cross, „Die letzte Analyse“. Keine Ahnung, wie ich dazu kam. Wahrscheinlich meiner positiven Diskriminierung weiblicher Autoren zu verdanken. Das Buch ist aus 1964! Ein wunderbar altmodischer Krimi, der ganz ohne DNA-Analysen, Internetrecherchen, Handys usw. auskommt. Die Literatur ist es, die die Literaturprofessorin Kate Fansler auf die Spur des Mörders ihres besten Freundes, eines Psychoanalytikers, bringt. Leichter, unbrutaler Stoff mit ein bisschen Spannung und skurrilen Gedanken:

„Es fehlt mir nicht an Ideen, sagte Kate, nur an der Fähigkeit, ihnen einen Sinn zu geben. Ich fange an zu glauben, dass Alice gar nicht im Wunderland war. Sie hat vielmehr versucht, einen Mordfall zu lösen. Dauernd verschwinden schöne verdächtige und lassen nur ihr Grinsen zurück. Andere verwandeln sich in Schweine. Wir bekommen einen großen unschönen Vogel vorgesetzt und sollen Croquet spielen. Und obwohl wir so schnell rennen, bewegen wir uns nicht vorwärts, sondern rückwärts.“

Eine ideale Lektüre, unterhaltsam aber wenig anspruchsvoll ohne banal zu sein. Kann ich empfehlen.

Amanda Cross ist übrigens ein Pseudonym für die feministische Literaturwissenschafterin Carolyn Gold Heilbrun, die an der Columbia University unterrichtete und neben zahlreichen wissenschaftlichen Schriften Kate Fansler 14x auf Ermittlunstour schickte, kuckst du!

Amanda Cross
Die letzte Analyse
übersetzt von Monika Blaich und Klaus Kamberger
336 Seiten
Dörlemann Verlag
978-3038200888

Erster Satz:

„Ich habe nicht gesagt, ich hätte etwas gegen Freud.“