Anlassbezogener Kochtipp: Pimp your Rotkraut!

Anlassbezogener Kochtipp: Pimp your Rotkraut!

Rotkraut

Das Rotkraut wird besonders gut – nein jetzt kommt nicht der Apfel, der hat ja schon soooo einen Bart! – wenn vor dem Servieren pro TK-Packung (also 400g) 1 Esslöffel Preiselbeeren eingerührt wird. Und zwar die guten, am besten Preiselbeerkompott.

A propos: Nimm fürs Kochen gute Zutaten. Immer. Guten Wein zum Ablöschen der Schalotten im Risotto, gute Schokolade zum Backen, echten Vanillezucker, echten Rum (und nicht Rumaroma! Wir sind ja nimma in den 70ern!) für den Gugelhupf, wenn´s dennn sein muss, usw.

Sei nicht geizig, du bist es dir wert 😉

„Bin gesund und guter Dinge“ – Philipp Traun

„Bin gesund und guter Dinge“ – Philipp Traun

Achtung: KUNST!

„Schwierig“ dachte ich anfangs, noch immer traumatisiert vom „inneren Monolog“ des Leutnant Gustl haben mich die ziellosen Gedanken von Paul Lichtenperg zunächst gelangweilt. Aber ich hielt durch, und dann hat es mich doch gepackt. Unbedingt wollte ich wissen, wie das nun war mit dem Großvater in der Nazizeit, den Eltern in Thailand. Oder wie es werden würde mit Mila der Pflegerin. Und in der ganzen Hektik, hab ich die Auflösung verpasst! Das hasse ich ja! Wie wenn man beim Tatort 5 Minuten vor Schluss einschläft! Sicher kann man sich´s erzählen lassen, aber das ist dann irgendwie nur mehr lauwarm…

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Die Kritiker sind begeistert, voll des Lobes „Ein großes schriftstellerisches Talent“ (Kurier), „Der Roman über dieses Scheitern (…) ist mehr als gelungen!“ (Vorarlberger Nachrichten). Auch Lilo Stalzer von der Buchhandlung am Augarten war begeistert: „Absolut lesenswert – eines der besten Bücher 2012!“

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Man kann Philipp Traun nur wünschen, dass nichts, aber auch gar nichts an seinem Roman autobiographisch ist. (Ich habs nicht recherchiert…) Niemand will so leben wie Paul Lichtenperg – außer vielleicht in dem Schloss, das er mit seinem Großvater und dessen Pflegerin Mila bewohnt. Ziellos, von Zwängen getrieben, wirr im Kopf. Als wäre er immer noch im Heroinrausch. Schwer traumatisiert, aber wovon? Das weiß nur der Großvater, doch der flüchtet sich in die Demenz. Doch Paul rafft sich auf: Er kriecht unter dem Bett hervor, packt seinen Großvater und Mila ins Auto und will – um jeden Preis, denn er hat ja nichts mehr zu verlieren – seine Geschichte in erfahren.

Also zunächst auf nach Warschau, ins Ghetto, den Großvater zu Erinnerung zwingen. (Und Mila seine Liebe gestehen, doch ach!) Die Wahrheit über den vermeitlichen Tod seiner Eltern bei einem Flugzeugabsturz herausfinden. Aber erstens kommt es anders. Zweitens als man denkt. Un drittens als man sich vorstellen kann!

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Ich hab ein zwiespältiges Verhältnis zu diesem Buch. Auf der einen Seite lasse ich mir nicht gern die Zeit stehlen (vielleicht bin ich dafür schon zu alt), auf der anderen Seite schreibt Traun so großartige Sätze wie:

„Kennst du das, wenn du nicht mehr fokussieren kannmst? Nichts mehr ost greifbar, als bräuchte deine Seele eine neue Brille.

„Eine Seele wäre endgültig mein Untergang,“ antwortete Peter, „aber ich glaub ja Gott sei dank nicht an die Seel. Das wäre abgesehen von meinem Hunger nur ein weiteres Nichts, das ich stopfen müsste.“

Man muss sich aber schon durch sehr viel an den Haaren herbeigezogenen Ereignissen und banalem Geschwurbel durchkämpfen um auf solche Kleinodien zu stoßen.

Wenn  Sie gerne lesen um des Lesens Willen, dann wird Sie Philipp Traun nicht enttäuschen. Seien Sie bloß vorsichtig, die Auflösung nicht zu verpassen! Wecker ca. auf S. 252 stellen!

Philipp Traun - Bin gesund
Bin gesund und guter Dinge
Philipp Traun
ISBN 978-3-85002-814-1
Amalthea Signum Verlag, Wien 2012
Karottenkuchen – Der neue Star am Lehmann´schen Kuchenhimmel

Karottenkuchen – Der neue Star am Lehmann´schen Kuchenhimmel

Saftig, nicht allzu ungesund, halbwegs schnell gemacht – von der Tochter 😉

Saftiger Karottenkuchen

Zutaten

3 Eier + 1 Dotter
120g Kristallzucker
80g glattes Mehl
40g Maisstärke
1 TL Backpulver
50g Staubzucker
200g fein geriebene Biokarotten
Schale 1/2 Zitrone
100g geriebene Mandeln
50g geriebene Walnüsse
100g weiche Butter

Zubereitung

Eier, Dotter, Kristallzucker über Dampf warm schlagen bis die Masse hell und cremig ist. Kalt weiter schlagen.

Mehl mit Maisstärke und Backpulver versieben. Karotten, Staubzucker, Zitronenschale, Mandeln und Walnüsse zur Eiercreme rühren. Mehl-Stärke-Mix unterziehen.

Zum Schluss weiche Butter unterrühren. In gebutterte, bemehlte Kastenform 3/4 hoch füllen. Bei 17 Grad 30 bis 40 Minuten backen.

gefunden in „Für mich“

Tortillas mit Rindsfaschiertem und Avocado

Tortillas mit Rindsfaschiertem und Avocado

sehr einfach, sehr lecker!

Zutaten für 6 Stk.

1 Pkg. Tortillas (6Stk., gibt´s von Schär auch glutenfrei)
400g Rindsfaschiertes (ist gesünder und nicht so fett)
2 (reife!) Avocados
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 Limette
1/2 Becher Rahm
20 dag geriebenen Bergkäse zum Gratinieren
Salz, Pfeffer, ev. Chili

Zubereitung

Zwiebel anschwitzen, Faschiertes dazu, anbraten bis das Fleisch durch ist. Avocadofleisch herauslösen, mit einer Gabel zerdrücken und mit dem Saft 1/2 Limette vermischen. Mit dem Fleisch mischen, salzen, pfeffern, ev. mit Chili würzen. Mischung auf die Tortilla geben, zusammenrollen (evtl. mit einem Zahstocher feststecken), in eine feuerfeste Form legen.

Käse reiben, mit Rahm vermischen und auf die Tortillas schmieren.

15-20 Minuten bei 200 Grad überbacken. Mit Blattsalat servieren.

The Light Between Oceans – M.L. Stedman

The Light Between Oceans – M.L. Stedman

Australien 1926; Tom führt ein Leben jenseits unseres Vorstellungsvermögens: Er ist Leuchtturmwächter auf einer vor  Insel im Pazifik. Einmal alle drei Monate kommt ein Versorgungsboot. Doch Tom ist mit seinem Leben zufrieden. Er erfüllt die ihm auferlegten Aufgaben mit Akribie und Demut. Er büßt für seine “Heldentaten“ im Krieg. Doch das Glück – oder Gott? – ist ihm hold und beschert ihm eine wunderbare Frau, Izzy. Izzy, die noch dazu bereit ist, sein doch eher außergewöhnliches Leben zu teilen.

Izzy und Tom sind überglücklich miteinander. Das einzige was ihr Glück noch steigrn könnte, wären Kinder. Doch Izzy erleidet zwei Fehlgeburten. Scheinbar soll es nicht sein… Doch da wird ein Boot ans Inselufer gespült. Ein Boot mit einem toten Mann und einem sehr lebendigen Baby.

Izzy und Tom müssen nun eine Entscheidung treffen. Es wir die schwierigste ihres Lebens…

Auf einer Insel, die nur von zwei Menschen bewohnt wird, wo nur vier Mal im Jahr andere Menschen auftauchen, wessen Wahrheit, wessen Moral zählt da? Welche Liebe zählt mehr: die der biologischen Eltern oder die Liebe jener, mit denen das Kind aufwächst? Wie weit ist man bereit, für seine Liebe zu gehen? Wo hört Gottes Wille auf und fängt des Menschen Werk an?

Right or wrong. Darum geht´s in The Light Between Oceans. Um die Entscheidungen, die uns auferlegt werden – im ganz normalen Leben wie auch in Ausnahmesituationen wie z.B. im Krieg – und um deren Konsequenzen, mit denen wir und unsere Mitmenschen leben müssen.

Ein spannendes Buch, das Einblicke gibt in eine vergangene Zeit. Leicht zu lesen, ein gelungenes Debut der Australierein M.L. Stedman.

The Light Between Oceans
The Light Between Oceans – M.L. Stedman
ISBN 978-0-552-77907-4
RandomHouse, 2012

Leider hat Lukas…- Niki Glattauer

Leider hat Lukas…- Niki Glattauer

Mitteilungsheft:

A. Fiedler-Lehmann

Sehr geehrter Herr Fessa!

Vielen Dank für die großartigen 3 Stunden, die Sie mir mit Ihrem neuen Buch beschert haben! Selten so oft laut gelacht beim Lesen! Allein der Prolog! Herrlich! (Mir gehen die Rufzeichen aus…!) Und obwohl für mich als Mutter 2er Kinder im ähnlichen Alter das Ende vorherzusehen war, so habe ich die pausenlose Lektüre wirklich genossen!

Hochachtungsvoll

Ihre A.F-L.

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Wer Kinder hat, die in die Schule gehen oder gingen bzw. sich an die eigene Schulzeit erinnert, wird sich in diesem Buch garantiert häufig wiederfinden. Herrlich die Kommentare der Mutter, Sabine Gruber,  die die schulische Meta-Betreuung des Sohnes ihrem Mann übergibt, weil sie es sich, ihrem Sohn zuliebe, nicht vollends mit der Klassenvorständin verscherzen möchte.

Ehemann Walter Gruber soll es aber nicht besser ergehen. Zunächst, voll des guten Willens, übernimmt er das Amt des Kümmerers bzw. Aufsehers über die die Schulkarriere der Progenitur mit Optimismus. Die schlechte Stimmung ist doch sicher nur der Frechheit der Mutter gegenüber der Klassenvorständin geschuldet… Mit ein bisschen Entgegenkommen, Humor (in Form von Smileys gekennzeichnet, man weiß ja nie, ob man nicht falsch verstanden wird) und Engagement wird er das Kind schon schaukeln 😉 Bald muss jedoch auch er erkennen, dass er einen aussichtlosen Kampf an zu vielen Fronten führen muss. Vor allem sein Sohn Lukas, 13, derzeit minderbegabt und -motiviert, obstruiert die vielen Versuche seines Vaters. Allerdings mehr beiläufig als bösartig…

Das Ende sei verraten ohne zuviel zu verraten: Die Geschichte geht gut aus – so gut sie halt ausgehen kann!

Hier eine kleine Leseprobe, die das Herz aller minderbegabten MathematikschülerInnen höher schlagen lässt:

Spätestens ab der 6. Schulstufe sind 2 Stunden Mathe pro Woche ausreichend. Eine Stunde, in der man für jene Lebenslagen gerüstet wird, in denen man Mathematik braucht: a) das Gegenrechnen von Überziehungszinsen auf dem Gehaltskonto mit den Zinsen für einen etwaigen Kredit zum Abdecken desselben, b) das Nachrechnen von All-In-One-Gratis-Handy-TV-Internet-Monatsabrechnungen, c) das Berechnen der benötigten Menge Farbe zum Ausmalen der neuen Mietwohnung, in die man gezogen ist, nachdem der Mietpreis in der alten quasi im Wochentakt quasi wertgesichert wurde. Dann eine halbe Stunde  für regelmäßiges, lockeres Kopfrechnen (den Kopf hat man nämlich meistens dabei , wenn´s drauf ankommt, Papier und Füllfeder nicht), und die letzte halbe Stunde für das Beherrschenlernen von Taschenrechner, Handyrechner und Rechner am PC.

Für alle, die mehr rechnen wollen – z.B. weil sie PISA-Auswerter, Physiknobelpreisträgerin oder Science Buster werden wollen – , sollte Mathe nachmittags als unverbindliche Übung angeboten werden, zur freien Wahl in einem Topf mit „Darts“, „Lustig reimen“ und „Sitzfußball.

Glattauer schreibt in Mitteilungsheften, Mails oder digitalen Tagebucheintragungen. Die Illustrationen von Verena Hochleitner finde ich entbehrlich, aber sie tragen zur Leichtigkeit der Lektüre bei.

Ein wahres Lesevergnügen für alle Betroffenen!

PS: Vergessen sie nicht das Glossar zu lesen! Beispiel gefällig?

Stunde
Ist. Außer es ist Pause. (…)

leiderhat
Niki Glattauer, Leider hat Lukas, Kremayer & Scheriau, Wien, 2013, ISBN 978-3-218-00881-5

Soufflé aus Schaffrischkäse und Lammfaschiertem

Soufflé aus Schaffrischkäse und Lammfaschiertem

Zutaten für 4 Portionen

350g Lammfaschiertes (Beim türkischen Fleisches deines Vertrauens eine Keule auslösen lassen und in 3 gleich große Portionen teilen, Rest einfrieren.)
1 gehackte rote Zwiebel
1 zerquetschte Knoblauchzehe
2 EL Olivenöl
1TL Paprika
je 1EL Zitronenthymian, Majoran gehackt
2 Eier
1TL Senf
200g Schaffrischkäse
2 Stangen Jungzwiebel gehackt
Salz, Pfeffer

Zubereitung

Faschiertes mit Zwiebel, Knoblauch knusprig anbraten. Paprika und Kräuter hinzufügen, salzen, pfeffern.
Backrohr auf 200 Grad Umluft vorheizen.
Eier, Senf, Frsichkäse und Jungzwiebel verrühren. Mit Faschiertem mischen und mit Salz und Pfeffer kräftig würzen. Die Souffléschälchen buttern, Masse einfüllen und im Ofen 25 Minuten backen.

Mit Salat und knusprigem Weißbrot servieren.

Variation als Nudelauflauf

Lammfaschiertes und Frischkäsemischung unter 500g bissfest gekochte, kurze Nudeln mischen. in eine Auflaufform füllen und 20 Minuten überbacken. Gleiche Menge reicht für 6-8 Personen.

Bild

SIEG!

Twoplay Laenderausscheidung gewonnen

Unglaublich aber wahr! Wir, „die Lemmis“, die nicht einmal dran geglaubt haben, die erste Runde zu überstehen, haben die Länderausscheidung gewonnen. Nun fahren wir nächstes Jahr zum Weltfinale (wie das schon klingt !) nach Griechenland um dort gegen die Ländersieger aus der Schweiz und Deutschland anzutreten!

PS: Seit dem Kindergarten gab es kein Foto mehr von mir, wo mehrere Personen drauf waren und ich die zweitgrößte war – ohne Stöckelschuhe!

And the Mountains Echoed – Der neue Hosseini.

And the Mountains Echoed – Der neue Hosseini.

Einerseits schade, dass ich „Kite Runner“ und „A Thousand Splendid Suns“ schon gelesen habe, denn meine Erwartungen an das neue Buch von Khaled Hosseini waren dadurch sehr, sehr hoch. Andererseits hätte ich den afghanischen Meistererzähler sonst wahrscheinlich gar nicht gekannt.

Wenn ihr also das Glück/Pech habt, Hosseini noch nicht zu kennen, fangt mit „And the Mountains Echoed“ an. Es ist ein gutes, schönes Buch. Eine Geschichte über Generationen, Nationen hinweg, die in einem kleinen Dorf in Afghanistan ihren Ausgang nimmt.

Wahrscheinlich spiegelt sie die Realität des Afghanistan von vor 60-70 Jahren ziemlich genau wider. Und das Schicksal derer, die die armuts- und kriegsbedingte Diaspora in weit entfernte Länder spülte und die sich Zeit ihres Lebens an dem Verlust abbarbeiten. Selbst jene Frau, die nicht weiß, dass sie einst ihrer Familie entrissen wurde, spürt, dass ihr etwas fehlt. Dass ein Teil ihres Ganzen verloren gegangen sein muss. Spät – zu spät? –  begibt sie sich auf die Suche.

Suche, Sehnsucht und Flucht vor dem was man findet, das sind die zentralen Themen von Hosseinis Roman. Und wie schon in den beider Vorgängerbüchern führt Hosseini uns vor Augen, dass sich familiäre Bande nicht abschüttlen lassen. Sie spinnen den roten Faden in unserem Leben – ob wir das wollen oder nicht.

Lest „And the Mountains Echoed“ und freut euch auf „The Kite Runner“ und „A Thousand Splendid Suns“!

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Die deutsche Übersetzung erscheint übrigens am 23.10.2013 bei S. Fischer.