Leider hat Lukas…- Niki Glattauer

Leider hat Lukas…- Niki Glattauer

Mitteilungsheft:

A. Fiedler-Lehmann

Sehr geehrter Herr Fessa!

Vielen Dank für die großartigen 3 Stunden, die Sie mir mit Ihrem neuen Buch beschert haben! Selten so oft laut gelacht beim Lesen! Allein der Prolog! Herrlich! (Mir gehen die Rufzeichen aus…!) Und obwohl für mich als Mutter 2er Kinder im ähnlichen Alter das Ende vorherzusehen war, so habe ich die pausenlose Lektüre wirklich genossen!

Hochachtungsvoll

Ihre A.F-L.

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Wer Kinder hat, die in die Schule gehen oder gingen bzw. sich an die eigene Schulzeit erinnert, wird sich in diesem Buch garantiert häufig wiederfinden. Herrlich die Kommentare der Mutter, Sabine Gruber,  die die schulische Meta-Betreuung des Sohnes ihrem Mann übergibt, weil sie es sich, ihrem Sohn zuliebe, nicht vollends mit der Klassenvorständin verscherzen möchte.

Ehemann Walter Gruber soll es aber nicht besser ergehen. Zunächst, voll des guten Willens, übernimmt er das Amt des Kümmerers bzw. Aufsehers über die die Schulkarriere der Progenitur mit Optimismus. Die schlechte Stimmung ist doch sicher nur der Frechheit der Mutter gegenüber der Klassenvorständin geschuldet… Mit ein bisschen Entgegenkommen, Humor (in Form von Smileys gekennzeichnet, man weiß ja nie, ob man nicht falsch verstanden wird) und Engagement wird er das Kind schon schaukeln 😉 Bald muss jedoch auch er erkennen, dass er einen aussichtlosen Kampf an zu vielen Fronten führen muss. Vor allem sein Sohn Lukas, 13, derzeit minderbegabt und -motiviert, obstruiert die vielen Versuche seines Vaters. Allerdings mehr beiläufig als bösartig…

Das Ende sei verraten ohne zuviel zu verraten: Die Geschichte geht gut aus – so gut sie halt ausgehen kann!

Hier eine kleine Leseprobe, die das Herz aller minderbegabten MathematikschülerInnen höher schlagen lässt:

Spätestens ab der 6. Schulstufe sind 2 Stunden Mathe pro Woche ausreichend. Eine Stunde, in der man für jene Lebenslagen gerüstet wird, in denen man Mathematik braucht: a) das Gegenrechnen von Überziehungszinsen auf dem Gehaltskonto mit den Zinsen für einen etwaigen Kredit zum Abdecken desselben, b) das Nachrechnen von All-In-One-Gratis-Handy-TV-Internet-Monatsabrechnungen, c) das Berechnen der benötigten Menge Farbe zum Ausmalen der neuen Mietwohnung, in die man gezogen ist, nachdem der Mietpreis in der alten quasi im Wochentakt quasi wertgesichert wurde. Dann eine halbe Stunde  für regelmäßiges, lockeres Kopfrechnen (den Kopf hat man nämlich meistens dabei , wenn´s drauf ankommt, Papier und Füllfeder nicht), und die letzte halbe Stunde für das Beherrschenlernen von Taschenrechner, Handyrechner und Rechner am PC.

Für alle, die mehr rechnen wollen – z.B. weil sie PISA-Auswerter, Physiknobelpreisträgerin oder Science Buster werden wollen – , sollte Mathe nachmittags als unverbindliche Übung angeboten werden, zur freien Wahl in einem Topf mit „Darts“, „Lustig reimen“ und „Sitzfußball.

Glattauer schreibt in Mitteilungsheften, Mails oder digitalen Tagebucheintragungen. Die Illustrationen von Verena Hochleitner finde ich entbehrlich, aber sie tragen zur Leichtigkeit der Lektüre bei.

Ein wahres Lesevergnügen für alle Betroffenen!

PS: Vergessen sie nicht das Glossar zu lesen! Beispiel gefällig?

Stunde
Ist. Außer es ist Pause. (…)

leiderhat
Niki Glattauer, Leider hat Lukas, Kremayer & Scheriau, Wien, 2013, ISBN 978-3-218-00881-5

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