Isabella Straub, Nullzone

Isabella Straub, Nullzone

Pure Sprachlust

Isabella Straub ist eine ehemalige Schulkollegin. Ich liebe ihre humorvollen Facebook-Kommentare, die immer gespickt sind mit (mehr oder weniger) subtilen Grammatik- oder Rechtschreibhinweisen. Und nun gibt es für uns Sprachfreaks gleich einen ganzen Roman 🙂

Die (manchmal zu?) kunstvolle Verstrickung der Schicksale der Protagonistin und Protagonisten der „Nullzone“ ist teilweise (sehr) lustig, teilweise aber auch ernst. Es geht um die Folgen von Gentrifizierung, Working Poor, Migrationsbiografien und transgenerationale Traumata.

In der „Nullzone“ – dem fashionable Neubauprojekt am Stadtrand – begegnen sich der Zukunftsforscher (sic!) Gabor Sperling, der Botenfahrer Rachid und die Hausmeisterin Elfi Hrbala. Jeder von ihnen eine Lieblingszeit: Jene des Zukunftsforschers Sperling ist – no na – das Futurum Exaktum. „In neunzig Tagen werde ich ein anderer Mensch geworden sein.“ Die Hausmeisterin bevorzugt die Gegenwart. Rachid wiederum „mag die Vergangenheit, wenn sie lange vorbei ist, sagen wir: hundertfünfzig Millionen Jahre. (…) Was er nicht leiden kann: die nahe Vergangenheit, vor allem, wenn Daria darin vorkommt.“

Als Sprachliebhaberin verleiht Isabella Straub ihren AkteurInnen einen ganz individuellen Sound. Ob der gelungen ist – z.B. bei Rachid – kann ich nicht beurteilen, weil mir zu fern. Aber ich fand ihn glaubwürdig. (Vielleicht ist es aber nur ein Slang, von dem wir glauben, dass Menschen wie Rachid sich so ausdrücken…)

„Bruder, sag, wann bin ich wieder frei?“ (Capital Bra, Anm.) Darüber muss Rachid nachdenken. Echt jetzt? Bitte das will einfach nicht in seinen Kopf. Einer, der alle Weiber haben kann, also wirklich alle, und dann jammert der herum? Wie lost kann man sein? Das Nachdenken macht Rachid ganz wund im Kopf. In letzter Zeit hat er übelst Probleme sich zu konzentrieren. Kein Wunder, kommt ja immer was dazwischen. Zum Beispiel ein Pling vom Handy.“

Wunderschöne Sprachbilder

Die Figur des Gabor Sperling eignet sich hervorragend, um große Metaphern wie diese unterzubringen: „Wir alle baden im Fluss der Zeit, aber jede Sprache entwickelt ihre eigenen Schwimmbewegungen und drückt damit ihre Haltung zur Welt aus.“

Wirklich lustig

Wer vorzugsweise an öffentlichen Plätzen liest, sollte sich darauf gefasst machen, von Mitmenschen komisch angeschaut zu werden. Ich musste oft richtig laut auflachen. Und das ist man in der Wiener U-Bahn nun wirklich nicht gewohnt!

Sie treffen sich im Antalya Palace. Dort sind die Kebaps groß wie Felgen und schmecken leider auch so, mit viel Dönersoße kriegt man die aber runtergewürgt. Zum Scheißen reicht´s.

Isabella Straub hat einen raffinierten Sprachwitz. Wer ihr auf Social Media folgt, kennt schon die eine oder andere Wortschöpfung. Hier noch so eine Perle:

Solange ihm noch keine Diagnose übermittelt wurde, ist er zugleich gesund und krank. Für diesen Zustand muss dringend ein Wort erfunden werde: Frau Doktor, ich bin krund. Ich bin gesank. Ich bin krand.“

Ich spreche für Nullzone eine absolute Leseempfehlung aus. Es ist eine surreale Geschichte, die ernste Themen humorvoll verhandelt. Menschen, die Sprache als starres Konstrukt sehen, sollten davon Abstand nehmen. SpielerInnentypen hingegen werden ihre Freude daran haben.

Isabella Straub, Nullzone
Hardcover, 372 Seiten
Verlag Elster & Salis GmbH
ISBN 978 3 9505435 7 5

Erster Satz

Gabor Sperlings liebste Zeitform ist die vollendete Zukunft: das Futurum exaktum

Alina Bronsky, Pi mal Daumen

Alina Bronsky, Pi mal Daumen

Ein vorzüglicher Snack, der instant-gute-Laune macht.

Nach „Barbara ist nicht tot“ ein weiterer, heiterer (ha!) kleiner Roman von Alina Bronsky. In in paar Stunden gelesen, Mundwinkel-Gymnastik garantiert 😉 Und das noch dazu mit schweren Themen wie Mobbing, Autismus, Klassismus und Mathematik. Aber Alina Bronsky beherrscht die liebevolle Satire. Ihre schrägen Figuren, voller Macken, Ausfallserscheinungen und abscheulicher Ansichten, haben immer etwas, wofür wir sie dann doch ins Herz schließen müssen.

Mathematik-Snobismus oder Don´t judge a book by it´s cover!

Wenn das teilleistungsbegabte Mathegenie auf die Ghetto-Mama trifft, entsteht zunächst totales Unverständnis: Nicht möglich, dass so jemand dieselben intellektuellen Fähigkeiten haben sollte, wie der überförderte Spross einer adligen Familie. Das kann Gott – sofern es ihn gibt – nicht gewollt haben. Da muss ein Missverständnis vorliegen und Moni Kosinsky gehört doch in der Mensa hinter den Tresen statt davor. Aber die Mathematik schert sich nun mal wenig um die soziale Herkunft (was zu überprüfen wäre…).

Kann man verstehen, muss man nicht

Obwohl sich das Geschehen im Buch sehr häufig um Mathematik dreht, braucht die Leserin keine Kenntnisse, um sich dennoch wunderbar zu amüsieren. Wiewohl ich es schon sehr bewundernswert finde – ein Hoch auf das mathematisch begabte Lektorat! -, wie gekonnt die Autorin (aus meiner Sicht) hochkomplexe Inhalte einflicht.

Ja, ich gebe zu, manchmal wird´s ein bisserl zu wild, zu viel Jeniffer, Justin und Quentin und andere Klischees. Aber so großzügig und -herzig wie Alina Bronsky mit ihren Hauptfiguren umgeht, das können wir uns hier zum Vorbild nehmen und alle ins Herz schließen. Außer vielleicht Pit.

Hochmut und Fall – Demut und Aufstieg

Gute Menschen bleiben gute Menschen selbst wenn sie Gutmenschen genannt werden. Alina Bronsky erzählt die Geschichte von Freundschaften, die eigentlich so nicht vorgesehen sind. Aber vielleicht ist das ja auch nur eine mathematische Gleichung mit sehr vielen Unbekannten, die außer der Autorin noch niemand aufgestellt, geschweige denn gelöst hätte.

Ich fand Pi mal Daumen jedenfalls sehr unterhaltsam. Es hat mir zwei Nachmittage mit einem Lächeln und- teilweise sogar lautem Auflachen in der U-Bahn geschenkt. Danke dafür!

PS: Nein, das Buch hat mich nicht mit der Mathematik versöhnt, aber sie mir ein klein wenig sympathischer gemacht.

Cover des Buches Pi mal Daumen von Alina Bronsky
Alina Bronsky, Pi mal Daumen,
Hardcover, 272 Seiten
Verlag Kiepenheuer & Witsch
ISBN 978 3 462 00425-0

Erster Satz

Als ich Moni Kosinsky zum ersten Mal sah, hielt ich sie wahlweise für eine Sekretärin oder für eine Kantinenfrau, die sich verlaufen hatte.

Max Gross, Das vergessene Schtetl

Max Gross, Das vergessene Schtetl

Auf Empfehlung meiner Lieblingsbuchhändlerin.

Was gut ist am Folgen fremder Empfehlung ist, dass man zu Büchern kommt, die man sonst nie gelesen hätte. Aber natürlich birgt es auch ein ziemliches Risiko! Max Gross´ „Das vergessene Schtetl“ war zumindest so gut, dass ich es zu Ende gelesen habe und jetzt ganz viele jüdische Ausdrücke kenne. Die (im positiven Sinn) sehr eigenartige Geschichte fand ich zunächst recht amüsant. Zum Schluss hin war sie aber schon ein bissl anstrengend.

Der einzigartige Plot

Da wird ein jüdisches Dorf, Kreskol, im polnischen Urwald einfach übersehen. Von allen: Von den Nazis, dann den Kommunisten, den Gojims (Nicht-Juden) – kein Strom, keine Autos, kein Internet. Optionslose Orthodoxie. Eines Tages eskaliert ein Ehestreit und Pescha Lindauer verschwindet. Man schickt den, auf den man leicht verzichten kann: den Außenseiter Jankel Lewinkopf. Jankel erzählt draußen von seinem Schtettl, doch niemand glaubt ihm zunächst. Als Kreskol dann doch entdeckt wird, und die Schutzhülle der Unsichtbarkeit zerbricht, sickert die moderne Welt ein. Kreskol verwandelt sich in ein jüdischen Disneyland. Touristen bestaunen die letzten „echten Juden“. Der Kapitalismus hält Einzug, mit ihm Neid und Missgunst. Die kleine Gemeinschaft spaltet sich… Jankel Lewinkopf irrt in der „echten“ Welt umher und begibt sich auf die Suche seines Lebens.

Jüdischer Witz

Was mich an dem Buch fasziniert hat, war die Begegnung mit dem Judentum, den Begriffen, der Folklore, die sich in geschützten Biotopen entwickelt. Und natürlich, was passiert, wenn dieser Schutz durchbrochen wird.

Manchmal wird es allerdings too much. Da muss man man drüberlesen. Aber als eine Art Fantasy-Schelmen-Roman funktioniert „Das vergessene Schtettl“ ganz gut. Ich mag besonders die Selbstironie – sofern ich sie nicht als solche hineininterpretiere…

Von der Kritik wurde auch mehrfach Gross´ Idee, der Holocaust wäre komplett unglaubwürdig in seiner Monströsität, besonders hervorgehoben. Ich fand das eher irritierend.

Die Frauen kommen alle schlecht weg. Das finde ich schade.

Max Gross übersetzt von Daniel Beskos
Das vergessene Schtetl
Hardcover, 400 Seiten
Katapult Verlag
ISBN 9 783948 923884

Erster Satz

Auch in einer unbeschwerten, friedlichen Stadt wie der unseren ist es möglich, jemanden zu finden, dem man nie wieder begegnen will.

Schnelle selbstgemachte Falafel für 3-4 P.

Schnelle selbstgemachte Falafel für 3-4 P.

Ideal für die Heißluftfritteuse

Foto: Ludovic Avice_unsplash

Zutaten

2 Dosen (vorgegarte) Kichererbsen
1 große Zwiebel
2 EL Mehl
1 Bund Petersilie gehackt
3 TL gemahlener Kreuzkümmel
1 TL gemahlener Koriander
1/2 TL Kurkuma
1/2 TL Zimt
2 EL Olivenöl

Zubereitung

Kichererbsen durch ein Sieb abgießen und gut abspülen. Zwiebel und Knoblauch schälen und vierteln.

Alle Zutaten in einen Multizerkleinerer geben aber nur so lange mixen, dass es kein Gatsch wird.

Aus der Masse ca. 15 Falafel formen. Mit Öl bestreichen und bei 200 Grad 2 x 10 Minuten in die Heißluftfritteuse oder im heißen Öl herausbacken.

Ich habe dazu eine Yoghurtsauce aus Yoghurt, Olivenöl, Zitrone, Knoblauch und Petersilie gemacht und mit weiteren gekauften Dips (Baba Ganoush, Humus) und grünem Salat serviert.

Quelle: Frisch gekocht

So sieht übrigens die Kichererbsenpflanze aus. Bild: Wikipedia, H. Zell

Rote Rüben Risotto (4 P.) – Für mehr Farbe im grauen Winter!

Rote Rüben Risotto (4 P.) – Für mehr Farbe im grauen Winter!

Foto: Natalya Fogarty_unsplash

Zutaten

1 Zwiebel
2 vorgegarte Rote Rüben (gibt´s zum Beispiel an der Salat-im-Sackerl-Theke von BiIlla Plus)
50g Butter oder vegane Alternative
200g Risottoreis
100 ml Weißwein
100ml Rote Rübe Saft (optional)
750 ml Gemüsesuppe
100g geriebener Parmesan oder Veggie-Alternative
200g Cottage Cheese

Zubereitung

Zwiebel würfeln. Rote Rüben in ca. 1 x 1 cm große Würfel schneiden. In der Hälfte der Butter Zwiebel anschwitzen. Reis dazugeben kurz mit anschwitzen, mit Weißwein ablöschen.

Sobald der Wein verdampft/aufgenommen ist, mit Schöpfer Suppe aufgießen, wieder rühren so lange bis der Reis die Suppe aufgenommen hat. Risotto halt… Mit dem letzten Schöpfer Suppe die Roten Rüben einrühren (ev. auch den Rote Rübe Saft) und ein paar Minuten verkochen lassen.

Zum Schluss restliche Butter und Parmesan unterrühren.

Mit einem großen Klecks Cottage Cheese servieren.

Quelle: Frisch gekocht

Kohlsprossen-Maroni-Salat mit Speck

Kohlsprossen-Maroni-Salat mit Speck

Ideal, wenn man von den Bitterstoffen der Kohlsprosssen profitieren will, ohne sie zu arg zu schmecken.

Zutaten (für 1 Person als Hauptspeise)

250g Kohlsprossen frisch (TK geht nicht)
50g durchzogener Speck
100g vorgegarte Maroni
Salz, Pfeffer

Zubereitung

Kohlsprossen halbieren, Strunk herausschneiden und Blättchen einzeln ablösen bis zum Herz. Waschen, 1 Minute in kochendem Salzwasser blanchieren. (Wer auf die knackig grüne Farbe wert legt, sollte eine Prise Natron ins Kochwasser geben. Das erhält sie.)

Speck würfeln, in einer Pfanne anbraten und das Fett auslassen.

Maroni würfeln – ev. auch anbraten (mache ich nicht immer)- in einem tiefen Teller zusammen mit Kohlsprossen und Speck, salzen, pfeffern, gut umrühren: Fertig!

Quelle: Falstaff

Grünkohl Moussaka (4 P.) – wirklich gut!

Grünkohl Moussaka (4 P.) – wirklich gut!

Bisschen aufwendig, vor allem, wenn frischer Grünkohl verwendet wird, lohnt sich aber jedenfalls.

Zutaten

300 g Grünkohl (frisch oder TK, wobei ich ihn TK noch nirgends bei uns gefunden habe. Frisch gib es ihn manchmal bei Denns oder saisonal bei gurkerl.at)
1 Zwiebel
300-500 g (vegetarisches) Faschiertes
2 EL Tomatenmark
2 EL Butter
2 EL (glutenfreies) Mehl
¼ Liter Milch
¼ Liter Gemüsebrühe
2 Eigelb
500 g Kartoffeln
100 g geriebener Käse (z. B. Emmentaler oder jeder andere würzige Käse)
Paprikapulver
Muskat
Oregano

Zubereitung

Die Strünke und dicken Blattrippen vom Grünkohl raussschneiden. Blätter waschen, in kochendem Salzwasser 1-2 Minuten blanchieren, abseihen und gut abtropfen lassen. Die Kartoffeln schälen und kochen, jedoch nicht ganz gar werden lassen.

Die Zwiebel würfeln und in Olivenöl glasig werden lassen. Das Faschierte hinzufügen und kräftig anbraten. Mit Tomatenmark, Salz, Pfeffer, Paprika, Muskat und Oregano würzig abschmecken.

Butter in einem Topf zerlassen, das Mehl darin hell anschwitzen. Mit Milch und Brühe aufgießen und unter Rühren kräftig durchkochen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, vom Feuer nehmen und das Eigelb unterziehen.

Den Backofen auf 200 Grad Ober- Unterhitze vorheizen.

Die Kartoffeln in dünne Scheiben schneiden. Eine Lage in eine gefettete Auflaufform legen. Faschiertes, Grünkohl und die Hälfte der Béchamelsauce darauf schichten, dann noch jeweils den Rest von Kartoffeln, Faschiertem und Grünkohl, die oberste Lage sollte Grünkohl sein.

Mit dem Käse bestreuen. 40 – 45 Minuten backen bis die Kruste schön braun ist.

Quelle: Chefkoch.de

Meine 20 to-wants für das letzte Quartal dieses Jahres

Meine 20 to-wants für das letzte Quartal dieses Jahres

ein junge Frau sitzt in einer Wiese und schreibt in ein Buch
Dieses Bild habe ich von der KI erstellen lassen. Sie hat allerdings (noch) ein großes Problem mit Händen 🙂

Ich brauche ein bisserl Druck um in die Gänge zu kommen. Meine Inspiration springt erst an, wenn sie einer Deadline ausgesetzt ist. Daher habe ich mich zum „Blogtoberfest“ angemeldet. Die Aufgabe lautete, eine to-want-Liste für das letzte Quartal zu erstellen. Tada, hier ist sie!

Schauen wir mal, wie viele dieser to-wants am Ende des Jahres abgehakt werden können. (Jetzt, da ich weiß, wie man ein ✅ macht, ist das ja erst erstrebenswert geworden 😉

Persönliche to-wants

  1. Ich kann mein Knie wieder ohne Einschränkungen schmerzfrei benützen. (das setzt konsequente Physiotheraie voraus.)
  2. Ich finde neue, persönliche Wirkfelder, nachdem die Politik einfach zu enttäuschend ist.
  3. Ich schreibe wieder regelmäßig Tagebuch.
  4. Ich habe die restlichen 30 Häuser gemalt, die mir auf 100 fehlen.
  5. Ich konzipiere und „verkaufe“ die Ausstellung „100 Houses“.

Vier Wände to-wants

  1. Ich mache in der Küche und im Badezimmer die Fugen neu.
  2. ✅Ich verwende zum ersten Mal meinen vor 10 Jahren gekauften Dampfgarer.
  3. Wir misten zusammen den Keller aus.
  4. Ich male ein großes Bild für das Vorzimmer.

Fun to-wants

  1. Wieder mal eine Impro-Theater-Vorstellung besuchen.
  2. ✅Tanzen, tanzen, tanzen
  3. Wir spielen mindestens einmal im Monat Tarock.
  4. Ich schauen mir das neue Programm von Thomas Maurer und Gunkl an.
  5. Ich gehe mindestens 2 Mal/Monat zur Massage.
  6. Ich mache einen Abstract Painting-Kurs.🖌️

Business to-wants

  1. Ich veröffentliche endlich die feministische Plattform, an der ich immer wieder arbeite, weil ich das optimale technische Setting gefunden habe.
  2. Ich lerne ein Video zeitschonend zu schneiden, ohne mich grün und blau zu ärgern.
  3. Ich schreibe 15 Blogartikel.
  4. Ich mache meine Ablage komplett fertig und bin mir meiner Buchhaltung à jour.
  5. Ich reiche alle Arztrechnungen bei der Versicherung ein.

Was glaubt ihr, werde ich sicher schon oder sicher nicht schaffen? Und habt ihr ähnliche to-wants? Kommentiert hier drunter oder schreibt ein email an fliederherz@guteagentur.at

Falls ihr über das Erscheinen der neuesten Blogbeiträge (also heuer noch 15 😉 informiert werden wollt, könnt ihr diesen Blog abonnieren, indem ihr in der rechten Spalte eure Emaildresse eintragt.

Alina Herbing, Tiere vor denen man Angst haben muss. Die KI rezensiert obwohl sie keine Ahnung hat.

Alina Herbing, Tiere vor denen man Angst haben muss. Die KI rezensiert obwohl sie keine Ahnung hat.

Traue nie der KI!

Ich beauftragte das (bezahlte) AI-Programm Chatpro-Ai mit der Erstellung einer Rezension zu o.g. Buch. Der Prompt (die Anleitung) lautete wie folgt: „Schreibe eine Rezension des Buches „Tiere, vor denen man Angst haben muss“ von Alina Herbing für den Blog https://www.fliederherz.at/category/liest-hoert/“

Das ist das (stark gekürzte) völlig sinnbefreite Ergebnis:

„In Alina Herbing’s (sic!) Buch „Tiere, vor denen man Angst haben muss“ begibt sich der Leser (sic!) auf eine faszinierende und zugleich beunruhigende Reise durch die Welt der Tiere, die oft für ihr abschreckendes Verhalten und ihr furchtbares Aussehen belächelt oder gefürchtet werden. Herbing, die sich nicht nur als Autorin, sondern auch als leidenschaftliche Biologin einen Namen gemacht hat, nimmt uns mit auf eine Expedition, die sowohl lehrreich als auch spannend ist. (…)

Insgesamt ist „Tiere, vor denen man Angst haben muss“ von Alina Herbing ein aufschlussreiches und inspirierendes Buch, das zur Auseinandersetzung mit unserer Wahrnehmung von Tieren anregt. Es ist für alle Naturinteressierten, Tierliebhaber und auch für Menschen, die eher eine Skepsis gegenüber der Tierwelt hegen, uneingeschränkt zu empfehlen sic!). Herbing schafft es, von Angst zu Respekt und Verständnis zu führen, was das Buch zu einem wertvollen Beitrag im Bereich Naturliteratur macht.“

Das sagt die NI

Alina Herbing ist keine Naturwissenschafterin sondern Germanistin und Schriftstellerin. Tiere, vor denen man Angst haben muss ist eine fiktive Geschichte, wenngleich mit autobiographischen Elementen: Herbing ist in Mecklenburg-Vorpommern aufgewachsen und ihre Mutter war Leiterin eines Tierheims.

Ja, es geht um Tiere – unter anderem. Aber vor allem geht es um Madeleine, die mit ihrer jüngeren Schwester Ronja und ihrem Eltern Mutter auf einem heruntergekommenen Hof in einem Provinznest in der ehemaligen DDR lebt. Aus dem antikapitalistischen Traum der Mutter wird eine Dystopie für die Kinder. Die Zuwendung der Mutter verschiebt sich mehr und mehr hin zu den verwahrlosten Tieres, die sie bei sich aufnimmt. Zuerst verlässt Vater die Familie. Die Mutter entzieht sich zwar nicht physisch aber psychisch. Madeleine ist auf sich alleine gestellt und muss sich zusätzlich um ihre jüngere Schwester kümmern. Die Natur, die das Haus umgibt und die Tiere, die das Haus bevölkern, rücken ihr zusehends auf den Leib.

Die Rezension der KI wirkt umso absurder als Herbing eher das Gegenteil eines naturwissenschaftlichen Werkes geschaffen hat. Es ist vielmehr eine Fantasie über die degenerative Erkrankung eines Familiensystems, die sich alptraumartig steigert und scheinbar keinen Ausweg offen lässt.

Persönliches Fazit

Ich finde, es ist ein gutes Buch, wenngleich mich das Thema nicht abgeholt hat. Wenn schon Fantasy, dann mit Feen und Zauber:innen 🙂

Cover von Tiere, vor denen man Angst haben muss
Alina Herbig
Tiere, vor denen man Angst haben muss
Hardcover, 256 Seiten
Arche Verlag
ISBN 9783716028186

Erster Satz

Meine Mutter hatte mich nicht eingeschlossen.

Nordspanien – darum!

Nordspanien – darum!

Nach fast 2.000 km von ganz im Osten an der Grenze zu Frankreich, nach A Coruña ganz im Westen – uns hat es in Nordspanien sehr gut gefallen. Nicht nur, dass es – abgesehen von den großen Städten wie San Sebastian und Bilbao – sehr günstig ist (Übernachtungen in guten Hotels unter € 100,- für 2 Personen; ein Espresso € 1,30; ein üppiges Mittagessen mit Vorspeise und Hauptspeise plus 1/2 l Wein pro Person (!) um € 15,-) – sondern es ist auch sehr sehenswert, Städte wie Landschaft.)

Resumido

  • Es war kälter als ich erwartet habe, dafür viel grüner und weniger windig.
  • Herzlich sind die Nordspanier:innen nicht, Typ: Wiener Kellner. Man könnte auch sagen, sie kommen gut mit sich selbst aus.
  • Sie sprechen deutlich schlechter Englisch, als man – vor allem in touristischen Gegenden – erwarten könnte. Auch die Jungen nicht. (Aber vielleicht hatten sie ja auch einfach keine Lust.) Dafür sprechen sie Baskisch und Galicisch.
  • Sie essen Unmengen, vor allem Weißbrot mit allerlei fettem aber extrem wohlschmeckendem Zeugs drauf. Und das drei Mal am Tag. Und sind kaum übergewichtig. (Anm: Das finde ich extrem unfair!) Das machen sie übrigens auch in Südspanien.
  • Gemüse tritt nur in Form von Tomaten auf. Manchmal auch als Artischoke aber nur in der gehobenen Gastronomie. Eine Ensaladilla muss nix Grünes enthalten.
  • Salz steht auf keinem Wirtshaustisch. Fragt man danach, outet man sich nicht nur sprachlich als Tourist:in.
  • Bio gibt´s so gut wie nicht. Schwarzbrot auch nicht. Glutenfrei maximal im Hotel.
  • Das Abendessen wird nicht vor 21.30/22 Uhr genossen.
  • Alkohol, vornehmlich Wein und Bier, werden ab 11h ungeniert genossen. Allerdings haben wir keine wirklich betrunkenen Einheimischen gesehen. Die Eichung beginnt offenbar schon früh.
  • Der Wein, den ich mangels Kenntnis einfach nur als „blanco“ oder „tinto“ bestellt habe, war nahezu immer sehr gut und günstig, € 2,30 fürs Achtel, immer mit freiem Auge großzügig eingeschenkt.
  • Sie habens nicht gerne gemütlich. Meistens stehen sie beim Café, beim Frühstück, bei Essen. Bequeme Sesseln oder ein gemütliches Kaffeehaus zum Rumhängen haben wir keines erlebt.
  • Sie sind gerne draußen und das bei jedweder Temperatur. Und wenns nur 11 Grad hat, sind trotzdem die Türen und Fenster der Lokale geöffnet.
  • Es wird erstaunlich viel geraucht und die Zigaretten werden einfach auf den Boden geworfen. Auch auf der Terrasse des Lokals.
  • Die Spanierinnen sind sehr angenehme, total defensive Autofahrer:innen. Bei einer Maximalgeschwindigkeit auf Autobahnen von 120 km/h fahren sie 110 und bedrängen einen nie. Das Auto ist ihnen nicht wichtig. Man sieht keine fetten Schlitten, alle sind irgendwo zerkratzt und bisschen verbeult. Allerdings gibt es sehr viele Autos und in den Städten führt das zu massiver Parkplatznot, die sie mit sehr teuren, sehr engen Tiefgaragen und knappsten Parklücken zu kompensieren versuchen.
  • (Nord-?)Spanier:innen haben eine Schwäche für Gruppenzugehörigkeitssymbole. Nicht nur Fußballfans, sondern auch Geburtstagsfeiernde, Junggesellenabschieds-Feiernde, und sonstige Gruppen zeigen das nach außen mit einheitlichem, seltsamen Outfit oder Accessoires wie z.B. Hüten.
  • Die Nordspanier:innen haben viele Hunde, auch große. Ich habe noch nie soviel Windhunde (vor allem Greyhounds) gesehen wie dort.

Ein Paradies für wasserfeste Golffans

Es gibt eine Unmenge an kleinen Plätzen, wo man um unter € 20,- 18 Loch spielen kann! Alle, die wir spielten, waren in einem ausgezeichneten Zustand (im Gegensatz zu den Club“häusern“ oder -zelten.) Selbst die renommierten Clubs wie Logroño oder Meaztegi verlangen für 2 Greenfees + 1 E-Cart unter der Woche nur € 145,- (beide Golfplätze sind absolut sehenswert, dazu noch jener von Uraburu).

Zukunftspläne

Besonders gut gefallen hat es uns in der Gegend von Logroño und in der Rioja. Dort würden wir gerne wieder hinfahren, allerdings stationärer. Noch ein paar Weingüter mit absurd-geiler Architektur ansehen, Pintxos essen, dann Bauchweh haben, und die vielfältige, grüne Landschaft genießen, durchaus auch golfspielend.

In diesem Sinne: Nos vemos!


Kleiner Baskisch-Exkurs

Baskisch ist ja angeblich mit keiner bekannten Sprache verwandt. Es klingt sehr seltsam, eher wie eine Ostsprache, hart und oft „gegurrt“. Es hat 16 – in Worten: sechzehn! – Fälle.

Hier ein paar Beispiele:

ja: bai
nein: ez
bitte: mesedez
danke: eskerrik asko
hallo: kaixo
auf Wiedersehen: agur
gestern: atzo
heute: gaur
morgen: bihar
hier: hemen
dort: hor
Hilfe! Lagundu!
WC: komunak

Hier gibt´s eine Hörprobe: Youtube Video