Golf mit Hund – (auch für Golfer ohne Hund und Hunde ohne Golfer lustig)

Golf mit Hund – (auch für Golfer ohne Hund und Hunde ohne Golfer lustig)

Sitz- und Platzreife

18 Löcher und keins davon zum Weitergraben, das versteht kein Hund. Mit vierbeiniger Begleitung Golf zu spielen, das nennt man Handicap Hund.

Golf spielen mit Hund hat einige Tücken. Vom Abschlag bis zum Ziesel. Wie das so ist mit der Sitz- und Platzreife für Hunde am heiligen Green erzählt die passionierte Golferin und Hundebesitzerin Alexandra Fiedler-Lehmann (GC Wienerberg, HCP -26).

Den find´nicht mal ich ...
Den find´nicht mal ich …

Eine 18-Loch Golfrunde mit An- und Abfahrt und Einspielen (sic!) hält keine Hundeblase durch. Zumindest keine weibliche. Also kommt, wenn sich kein freiwilliger Blasenentleerer findet, das Hunzi mit auf die Runde. Mit dem unsrigen ist das stets eine Herausforderung, die schon beim Einsteigen ins Auto beginnt. Kein Hund hat jemals gequälter geschaut, keiner kann vorwurfsvoller zwischen den Rücksitzen hervorhecheln und willkürlich Verwesungsgeruch verbreiten.

Wenn das Hunzi wieder aussteigen kann, ist alles wieder gut.  Jippie! Weiße Bälle jagen! Ich hab’ die letzten 43 Mal zwar nicht dürfen, aber heute darf ich bestimmt!

Die Leine trübt die Stimmung ein wenig. Noch trüber wird sie, wenn Frauchen und Herrchen auf der Driving Range außerhalb der kynologischen Reichweite die potenziellen Beutekugeln mehr oder weniger weit schießen. Hunzi jammert so erbärmlich, dass es außer Sicht gebracht werden muss. Aus den Augen aus dem Sinn: Powernap.

Frisch ausgeruht geht´s endlich los. Die konzentrierte Ruhe, die stets am Abschlag herrschen sollte, ist mit dem Hunzi schwer einzuhalten, denn da, direkt vor seiner Nase, liegt das Objekt der Begierde: der Ball! Der Hund tänzelt, winselt und bellt erwartungsvoll. Wir wünschen uns, im gut gepflegten Rasen zu versinken, und raunen den Flightpartnern zu: „Das macht sie sonst nie, schwöre!“

Und wieder ein Abschlag. So viel Hoffnung in zwei Hundeaugen. Selbst wenn dieser erste, zweite, dreißigste Ball nicht zur Jagd freigeben wird, ist der nächste garantiert für den Hund bestimmt. Es folgen nahezu drei Stunden Leinenzerreißprobe, bevor sich die Zugkraft peu à peu verringert. Aus Müdigkeit, nicht aus Einsicht.

Sonderwertung Ziesel

Von BS Thurner Hof - Photo taken by user BS Thurner Hof, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=169521
Foto: BS Thurner Hof – wikimedia

Manche Plätze haben eine besondere Attraktion zu bieten: das Ziesel. Das ist ein ganz possierliches Nagetier, eine Mischung aus Eichhörnchen (Gesicht), Erdmännchen (stehen und schauen) und Schlange (fließende, flotte Fortbewegungsart). Es zwinkert dem Hund kokett aus 20 Metern Entfernung zu, grade dass es nicht winkt oder die Zunge zeigt, um sich dann pfeilschnell in einem seiner hundert Löcher zu versenken und hämisch zu lachen. Das hört allerdings nur der Hund. Gut zu vernehmen ist dagegen das stete Pfeifen der Tiere, das den Hund allein schon wahnsinnig macht. Die Präsenz einer Ziesel-Kolonie nagelt die Hundenase an den Boden (was bei nicht ideal proportionierten Hunden recht lächerliche Verrenkungen erfordert) und verstärkt die Zugkraft um 50 Prozent. Außerdem steigert sie die Ausdauer ins Unendliche, und zwar so lange, bis die Viecher nicht mehr zu riechen sind. Also erst im Auto auf dem Rückweg, wenn der Verwesungsgeruch, na Sie wissen schon …

Herausforderung: Wasser

Wir nehmen keinen extra Wasservorrat für den Hund mit. Wenn´s an etwas nicht mangelt beim Golf ist es das Wasser. Und obwohl diese Gewässer wahrscheinlich jedem Ökologen als flüssige Sondermülldeponie dünken, trinkt das Hunzi bisher unbeschadet daraus. (Willkürlich behaart und zerrupft war es vorher schon.) Aber was den fetten Karpfen und Goldfischen und Enten und Schwänen und Bisamratten und Fröschen keinen argen Schaden zufügt, wird unser Hunzi auch nicht umbringen.

A propos umbringen: Die Golfrunde ist aus. Es geht zurück zum Auto. Das Hunzi weiß: Das Ende naht. Wieder einmal.


Dieser Text erschien in der Golfrevue I/2016. Den Text in voller Länge finden Sie im Hundeguide „FRED & OTTO unterwegs in Niederösterreich“ von Hedi Breit, erschienen im Verlag FRED & OTTO im Dezember 2015, erhältlich um 14,90 Euro im Buchhandel.

 

Golf auf Teneriffa – Golf del Sur

Golf auf Teneriffa – Golf del Sur

Februar 2015. Im Süden von Teneriffa. Wir haben von Süd auf Nord gespielt – einen Links Course gibt´s auch noch. Der Platz ist locker zu Fuß zu bewältigen, kaum arge Steigungen. Leider war das Wetter ziemlich schlecht. Wir hatten Wolken und Sturmböen. Dennoch kann ich den Platz wirklich empfehlen: faire Spielbahnen mit tollen Aussichten auf Gebirge und Meer, unheimlich viele Palmen, Bougainvillea und sonstiges einheimische Gewächs. Trotz Trockenheit war der Platz sehr gepflegt. Viele, viele und noch mehr Bunker mit schwarzem Sand – ein toller Kontrast zu Grün und Blau! Bunkerangst-Therapie quasi. Inselgrün bekommt hier eine ganz neue Bedeutung!

Eigenartig ist die Regel, dass bei einem Par 3 – nachdem alle abgeschlagen haben – die Bälle am Grün markiert werden sollen. Dann darf der dahinter wartende Flight abschlagen. Haben wir allerdings nicht erlebt, weil sich niemand dran hält. Wenn man nämlich unten am Grün steht und gegen den Sturm auf Deutsch (oder Englisch) zu Franzosen hinaufbrüllt und fuchtelt, die aber keine Ahnung haben weil sie die Schilder nicht gelesen bzw. nicht verstanden haben – lassen die einen womöglich des Platzes verweisen … Der Sinn erschließt sich mir auch nicht, da ja der erste Flight warten muss bis der nächste am Green angelangt ist (übrigens kommt ja nicht jeder gleich am Grün zu liegen…) und seine Bälle markiert hat?! Also um Zeitgewinn kann es nicht gehen.

Nett ist, dass die Driving Range gratis benützt werden kann. Da staut es sich zwar manchmal, aber dann geht man halt rüber zum Putting Green. Ein gscheites Chipping-Green gibt´s allerdings nicht.

Die Startzeiten sind auch ein wenig eigenartig: Wir hatten eine um 9h.22.

Der Shop ist gut ausgestattet und ein Stückchen hinter dem Clubhaus gibt´s auch noch eine sehr faire Minigolf-Anlage. Die heißt dort übrigens Crazy-Golf. (Also ich weiß ja nicht, wo crazier gespielt wird, aber bitte 😉

Golf auf Mallorca – Capdepera

Golf auf Mallorca – Capdepera

Terrasse Clubhaus Capdepera

Erledigt aber glücklich!

Unsere letzte Runde in Mallorca haben wir im Nordosten der Insel gedreht. Capdepera bietet zwar keine so spektakulären Aussichten aufs Meer, dafür aber spannende Spielbahnen mit vielen Hindernissen. Es gilt Mäuerchen, Bäume, Doglegs und Wasserhindernisse zu bewältigen.  Die Back9 haben es besonders in sich: Einige Abschläge fordern – von den Herren sowieso – auch von den Damen ein ordentliches Carry. Sonst landet der Ball im mallorquinischen Buschwerk, wo er unwiederbringlich verloren ist. (Gerated ist er allerdings nicht besonders schwer.)

Verglichen mit den anderen Plätzen, die ich diese Woche gespielt habe, ist Capdepera der am wenigsten „manikürte“ Platz. Die Bunker sind steinhart – kein Vergleich zum Makeup-Puder von Alcanada. Die Bälle können eigentlich nur direkt angespielt werden. (Tipp: Willst du die Runde nicht fuchsteufelswild beenden, vermeide am letzten Loch unbedingt den Grünbunker!) Eine Löcher müssen blind gespielt werden. Wir hatten glücklicherwiese einen Vorcaddy, der uns einerseits angezeigt hat, wo wir (ungefähr) hinspielen hätten sollen, bzw. geschaut hat, wo unsere Bälle dann tatsächlich gelandet sind. Gerade Longhitter sollten sonst  mit Funk-Golfbällen spielen. Oder mit ganz billigen, aber ehrlich, welcher Longhitter macht das schon?

Ganz toll ist das Clubhaus! Im mallorquinischen Stil, mit vielen duftenden Blumen und einem sehr feudalen WC!

Versöhnlich waren jedenfalls die Greens, die wieder eine Ähnlichkeit mit jenen von daheim hatten und mir ein halbwegs befriedigendes Ergebnis bescherten: 30 Punkte und das ganz ohne Konzentrationskrampf!

Bye bye, bzw. hasta la vista Mallorca! Ich komme sicher wieder!

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Golf auf Mallorca – Alcanada

Golf auf Mallorca – Alcanada

/oder wie ich Herrn Porsche in paar Bälle schenkte/

Alcanada ist sicher der schönste Platz, den ich auf Mallorca gespielt habe. Er gehört Peter Porsche und man merkt, dass Herr Porsche nicht darauf angewiesen ist, Profit zu machen. Die Fairways sind butterweich, die Bunker mit pudrigem, linksgerechtem Sand befüllt. (Danke dafür, war ich doch auf 18 Loch in 17 Bunkern!) Der Starter ein Original mit großartigem britischen Accent und Humor.

Die Optik ist sensationell, vor allem jene Löcher, die Richtung Meer gespielt werden, direkt auf den Leuchtturm von Alcanada zu.

Leicht ist der Platz nicht. Balltechnisch war das die verlustreichste Runde der Woche, aber he, wann kommt schon so jemand wie ich dazu, dem Herrn Porsche ein paar Geschenke zu machen 😉

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Golf auf Mallorca – Pula

Golf auf Mallorca – Pula

Pula ist der enstpannteste Golfplatz, den ich in dieser Woche gespielt habe. Obwohl dort die European Tour gastiert, ist der Platz gut bewältigbar. Ein nicht zu hügeliges Gelände (bis auf ein paar Löcher gegen Ende), breite Fairways und – ja ok – ein paar Wasserhindernisse.

Ärgerlich allerdings auch hier die Grüns. Nicht nur schnell, sondern auch in alle möglichen Richtungen verwunden. Aber gezählt habe ich ohnedies erst am letzten Tag.

Alles in allem ein sehr schöner Platz, aber mit wenig Aussicht aufs Meer.

Scheinbar ist beim Golfplatz ein Hotel dabei. Das Frühstück hat sehr lecker ausgesehen!

 

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Galerie

Golfen auf Mallorca – Vall d´Or

Vall d´Or ist ein wunderschöner, sehr anspruchsvoller Platz. Die ersten 9 steigen (steil) an Richtung Gebirge. Die 2. Neun öffnen sich zum Meer hin. Spektakuläre Aussichten garantiert. Da mein Spiel so richtig schlecht war, konnte ich mich intensiv mit der herrlichen Umgebung beschäftigen.

Die Grüns auch hier für durchschnittliche Spieler kein aufbauendes Erlebnis. Da hilft nur noch ein weißer Spritzer mit Zitrone auf der Clubhausterrasse!

Golf auf Mallorca – Canyamel

Golf auf Mallorca – Canyamel

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Direkt nach der Winterpause schüchtert mich der schöne, an der Ostküste gelegene Superplatz doch ein wenig ein. Doch die verschiedenen Aussichten auf das Meer, die weitläufigen hügeligen Fairways, in einer wunderschönen, grünen Umgebung lenken ab. Die Sonne scheint, schon nach kurzem Einspielen auf der Driving Range (1 Jeton = 40 Bälle!) ist mir heiß. Bald geht es auf und ab und mir fehlt  – nach 3 Wochen Bronchitis – der Atem. Dennoch macht das Spielen Spaß. Der Platz ist wirklich wunderschön und für meine spielerischen Unzulänglichkeiten gibt´s ausreichend plausible Erklärungen. Einzig die Grüns machen uns allen schwer zu schaffen. Sauschnell und oftmals hängend. Ein 2-Putt ist ein Ereignis; meist folgt auf den Putt eher ein Chip. Sogar unsere Singlehandicapper fluchen ***schadenfreude***

Nach fünfeinhalb Stunden haben wir uns den Cortado (Espresso mit Milchschaum) auf der Clubterrasse redlich verdient. Die Aussicht ist sensationell! Auch nicht-Golfern wärmstens zu empfehlen. Wir sitzen erschöpft in der Nachmittagssonne und versuchen unser Green-Trauma abzuarbeiten.

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Viele alte Oliven – und Nadelbäume beeinflussen das Spiel maßgeblich.
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In Canayamel hat man immer wieder spektakuläre Aussichten aufs Meer!
Galerie

Fliederherz fiebert Mallorca entgegen

Countdown Clocks


Nervös wie Teenager werd ich, wenn ich an meine Golfreise nach Mallorca denke. Einerseits war ich schon wirklich lang nicht mehr alleine, also ganz alleine, auf Urlaub. Andererseits beeindrucken mich die Golfplätze, die da vor mir liegen.

Über den Winter hab ich ja immer das Gefühl, ich würde nie mehr einen gscheiten Schwung hinbekommen. Die ersten Spiele im Frühling gehen meist eh ganz gut, doch mit der Hybris kommt der Leistungsabfall. Dem beuge ich gleich vor, indem ich mit dem Pro nach Mallorca fahre.

Sollte ich nach 7 Stunden Golf/Tag noch die Kraft haben, die Tasten des Laptops zu bedienen, werde ich ab 15.3. hier berichten! Stay tuned.

Bild

SIEG!

Twoplay Laenderausscheidung gewonnen

Unglaublich aber wahr! Wir, „die Lemmis“, die nicht einmal dran geglaubt haben, die erste Runde zu überstehen, haben die Länderausscheidung gewonnen. Nun fahren wir nächstes Jahr zum Weltfinale (wie das schon klingt !) nach Griechenland um dort gegen die Ländersieger aus der Schweiz und Deutschland anzutreten!

PS: Seit dem Kindergarten gab es kein Foto mehr von mir, wo mehrere Personen drauf waren und ich die zweitgrößte war – ohne Stöckelschuhe!