Fast Fasten Tag 3

Fast Fasten Tag 3

Wenn wir so beim Essen sitzen, an jedem 2 Tisch (meist) eine Frau, die so vor sich hinstarrt (Handyverbot im Speisesaal), fragte ich mich heute, woran die so denken. Ich lauschte dem Gespräch meiner Visàvis-Nachbarinnen. Die reden ständig übers Essen. Die eine muss eine Köchin in einem Pfarrheim sein. Sie weiß einfach alles. Immer. Und reibt´s ihrer Freundin – soviel hab ich schon erlauscht – ständig unter die Nase. Die Freundin erträgts stoisch.

Die Frau rechts neben mir macht mir ein bisschen Angst. Ihr Blick changiert zwischen verärgert und angeekelt. Grüßt nie als erste. Einmal hat sie mich angesprochen. Das war beim Abendessen, nachdem ich erfahren hatte, dass ich nicht Suppenfastne soll und mir die normale Hauptspeise vom Buffet genommen habe. Da hat sie auf meinen Teller gedeutet und gesagt: „Und, wann fangen Sie mit dem Fasten an?“ Grad dass Sie nicht ein „endlich“ dazugesagt hat.

Die Frau links neben mir ist die langsamste Esserin, die ich je erlebt habe. Von der Fastenrunde weiß ich, dass sie Suppengefastet hat und sich bereits im Aufbau befindet, da sie morgen heimfährt. Das Essen in Slowmotion hat sie beibehalten. Iich bemühe mich wirklich, langsam zu essen. Jeden Bissen mindestens 20 Mal zu kauen (das macht übrigens manche Lebensmittel besser, andere grauslich) und sogar bei den Suppen jedes Schnittlauchröllchen, das sich zwischen den Zähnen verfängt, zu zermalmen. Aber meine Nachbarin rechts braucht dennoch doppelt so lang wie ich. Während der Grantscherben links immmer ruckzuck fertig ist.

CO2-Vergiftungsgefahr

Heute war ich bei der Morgengymnastik. Ich dachte mir, was soll schon groß sein, bei dem Altersdurchschnitt (ich schätze ihn auf 65) und dem scheinbar mäßigen Fitness niveau: wird auch mit Maske zu bewältigen sein. Da hatte ich mich aber grob getäuscht! Der jungen Trainer hat weder Rücksicht auf Maske, Alter noch Fragilität der 12 Teilnehmer*innen genommen! Hat sich ein bisserl wie Schulsport angefühlt. Vielleicht auch weil jedeR namentlich (mit Titel!) seine Anwesenheit kundtun musste. Jedenfalls war ich anch 10 Minuten verschwitzt und sehr außer Atem. Was mit Maske echt nicht angenehm ist. Ich hab nur drauf gewartet, dass mir schwarz vor Augen wird. Ist natürlich nicht passiert. Aber auf das anschließende Qi-Gong mit Maske hab ich verzichtet. Statt dessen bin ich einfach drauflosmarschiert, Musik im Ohr. Im Klosterpark musste ich ein bisschen weinen vor Glück. Die Musik kombiniert mit einer tiefen Dankbarkeit hat meine Tränendrüse stimuliert.

Im Klosterpark

Weiter gings durch den Ort (schirch) marschiert , dann endlose Güterwege entlang. Irgendwann hab ich einfach umgedreht. 7 km bin ich gegangen.

On the road to nowhere

Auf der Suche nach Malmotiven – ich habe meine Wasserfarben mit – ist mir nur ein skurriler, mit Weihnachtskugeln behängter Essigbaum aufgefallen. Den hab ich heute Nachmittag auch gemalt. Wenn er fertig ist, zeige ich ihn euch. Und diese scheue Schönheit ist mir über dem Weg gelaufen. Sie war sehr misstrauisch…

Üppig

Das Essen ware heute Wochenend-mäßig üppig. Der Amaranth-Brei morgens hat mir gar nicht geschmeckt, im Gegensatz zu den Hafer- und Reisbreis (ist das die richtige Mehrzahl?) der vorigen Tage. Zu Mittag gabs eine ganz ausgezeichnete Karfiolcremesuppe und anschließend ein kleines Quinoa-Laberl mit Gemüse und Kräutertopfen. (Könnt´s euch vorstellen was für Augen die Nachbarin rechts gemacht hat 😉 Abends gabs eine klare Rote-Rübe-Suppe, die erstaunlich gut war und einen Kartoffelgratin mit Spinat aus dem ich den Spinat rausgeklezelt hab, weil nicht schon wieder Katroffeln!

Eine Erkenntnis, die ich mitnehmen werde: Kümmel ist sehr würzig und eignet sich hervorrragend zum Würzen, ebenso wie frischer Schnittlauch, der eigenlich überall dazu passt. Den Brei würze ich mit Zimt und Nelkenpulver (hat aber beim Amaranthbrei auch nix genützt…)

Müde

Heute plagen mich immer noch ein wenig die Entzugskopfschmerzen, aber viel unagnehmer sind die Muskelschmerzen vom Kreuz abwärts die Beine hinunter, die typisch für die Entgiftung sind. Eigentlich könnte man sich darüber freuen… Nach den 7 Kilometern musste ich jedenfalls ein kleines Mützchen einlegen. Dieser Nap war allerdings kein Powernap, denn seitdem ist mein Kreislauf nicht mehr in Schwung gekommen.

Muss er ja nicht. Zum Rumlungern in der Sauna und dem Dampfbad hats gereicht. Morgen ist frei. Eh kar: Tag des Herrn. Ich werde einen weiteren Tag der Dame draus machen 🙂

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