/Gestern bei Merkur auf Chiasamen gestoßen, heute gefrühstückt – gut! Aber das Bild des grauen Porridges erspare ich euch und die Konsistenz ist auch gewöhnungsbedürftig./
Zutaten
125 ml Mandelmilch
2 EL Chia Samen (z.. bei Merkur bei den Trockenfrüchten, leider teuer)
2 TL Zimt
Mark 1/2 Vanilleschote
1/2 Apfel, gerieben
Zubereitung
Chiasamen, Vanille, ZImt mit Mandelmilch vermischen und eine halbe Stunde quellen lassen, ab und zu umrühren.
Unsere letzte Runde in Mallorca haben wir im Nordosten der Insel gedreht. Capdepera bietet zwar keine so spektakulären Aussichten aufs Meer, dafür aber spannende Spielbahnen mit vielen Hindernissen. Es gilt Mäuerchen, Bäume, Doglegs und Wasserhindernisse zu bewältigen. Die Back9 haben es besonders in sich: Einige Abschläge fordern – von den Herren sowieso – auch von den Damen ein ordentliches Carry. Sonst landet der Ball im mallorquinischen Buschwerk, wo er unwiederbringlich verloren ist. (Gerated ist er allerdings nicht besonders schwer.)
Verglichen mit den anderen Plätzen, die ich diese Woche gespielt habe, ist Capdepera der am wenigsten „manikürte“ Platz. Die Bunker sind steinhart – kein Vergleich zum Makeup-Puder von Alcanada. Die Bälle können eigentlich nur direkt angespielt werden. (Tipp: Willst du die Runde nicht fuchsteufelswild beenden, vermeide am letzten Loch unbedingt den Grünbunker!) Eine Löcher müssen blind gespielt werden. Wir hatten glücklicherwiese einen Vorcaddy, der uns einerseits angezeigt hat, wo wir (ungefähr) hinspielen hätten sollen, bzw. geschaut hat, wo unsere Bälle dann tatsächlich gelandet sind. Gerade Longhitter sollten sonst mit Funk-Golfbällen spielen. Oder mit ganz billigen, aber ehrlich, welcher Longhitter macht das schon?
Ganz toll ist das Clubhaus! Im mallorquinischen Stil, mit vielen duftenden Blumen und einem sehr feudalen WC!
Versöhnlich waren jedenfalls die Greens, die wieder eine Ähnlichkeit mit jenen von daheim hatten und mir ein halbwegs befriedigendes Ergebnis bescherten: 30 Punkte und das ganz ohne Konzentrationskrampf!
Bye bye, bzw. hasta la vista Mallorca! Ich komme sicher wieder!
Voller Freude gekauft, immerhin schreibt Jojo Moyes „I loved this book (…)“ und Jojo Moyes mag ich wirklich (siehe auch Rezension in den nächsten Tagen). Doch dann hat mich schon meine Tochter gewarnt: nicht gut, voller öder Klischees, langweilig.
Nun ja, ich wollte es nicht glauben, aber nach 1/3 des Buches hab ich aufgegeben. Schmalziges Gesülze sondergleichen: Mann rettet Bub aus der Seine, depressive Mutter des Buben verliebt sich in den Helden, der ist zwar verheiratet, aber eh unglücklich, blablabla
Könnt ihr getrost sein lassen!
Louise Candlish The Day you saved my Life Sphere ISBN 9780751543551
/oder wie ich Herrn Porsche in paar Bälle schenkte/
Alcanada ist sicher der schönste Platz, den ich auf Mallorca gespielt habe. Er gehört Peter Porsche und man merkt, dass Herr Porsche nicht darauf angewiesen ist, Profit zu machen. Die Fairways sind butterweich, die Bunker mit pudrigem, linksgerechtem Sand befüllt. (Danke dafür, war ich doch auf 18 Loch in 17 Bunkern!) Der Starter ein Original mit großartigem britischen Accent und Humor.
Die Optik ist sensationell, vor allem jene Löcher, die Richtung Meer gespielt werden, direkt auf den Leuchtturm von Alcanada zu.
Leicht ist der Platz nicht. Balltechnisch war das die verlustreichste Runde der Woche, aber he, wann kommt schon so jemand wie ich dazu, dem Herrn Porsche ein paar Geschenke zu machen 😉
Pula ist der enstpannteste Golfplatz, den ich in dieser Woche gespielt habe. Obwohl dort die European Tour gastiert, ist der Platz gut bewältigbar. Ein nicht zu hügeliges Gelände (bis auf ein paar Löcher gegen Ende), breite Fairways und – ja ok – ein paar Wasserhindernisse.
Ärgerlich allerdings auch hier die Grüns. Nicht nur schnell, sondern auch in alle möglichen Richtungen verwunden. Aber gezählt habe ich ohnedies erst am letzten Tag.
Alles in allem ein sehr schöner Platz, aber mit wenig Aussicht aufs Meer.
Scheinbar ist beim Golfplatz ein Hotel dabei. Das Frühstück hat sehr lecker ausgesehen!
Vall d´Or ist ein wunderschöner, sehr anspruchsvoller Platz. Die ersten 9 steigen (steil) an Richtung Gebirge. Die 2. Neun öffnen sich zum Meer hin. Spektakuläre Aussichten garantiert. Da mein Spiel so richtig schlecht war, konnte ich mich intensiv mit der herrlichen Umgebung beschäftigen.
Die Grüns auch hier für durchschnittliche Spieler kein aufbauendes Erlebnis. Da hilft nur noch ein weißer Spritzer mit Zitrone auf der Clubhausterrasse!
Direkt nach der Winterpause schüchtert mich der schöne, an der Ostküste gelegene Superplatz doch ein wenig ein. Doch die verschiedenen Aussichten auf das Meer, die weitläufigen hügeligen Fairways, in einer wunderschönen, grünen Umgebung lenken ab. Die Sonne scheint, schon nach kurzem Einspielen auf der Driving Range (1 Jeton = 40 Bälle!) ist mir heiß. Bald geht es auf und ab und mir fehlt – nach 3 Wochen Bronchitis – der Atem. Dennoch macht das Spielen Spaß. Der Platz ist wirklich wunderschön und für meine spielerischen Unzulänglichkeiten gibt´s ausreichend plausible Erklärungen. Einzig die Grüns machen uns allen schwer zu schaffen. Sauschnell und oftmals hängend. Ein 2-Putt ist ein Ereignis; meist folgt auf den Putt eher ein Chip. Sogar unsere Singlehandicapper fluchen ***schadenfreude***
Nach fünfeinhalb Stunden haben wir uns den Cortado (Espresso mit Milchschaum) auf der Clubterrasse redlich verdient. Die Aussicht ist sensationell! Auch nicht-Golfern wärmstens zu empfehlen. Wir sitzen erschöpft in der Nachmittagssonne und versuchen unser Green-Trauma abzuarbeiten.
Viele alte Oliven – und Nadelbäume beeinflussen das Spiel maßgeblich.In Canayamel hat man immer wieder spektakuläre Aussichten aufs Meer!
Tanja Maljartschuk stammt aus der Ukraine. Seit 2011 lebt sie in Wien. Wenn nur ein Bruchteil dessen, was Maljartschuk schreibt, der Realität entspricht, weiß man auch warum das so ist. Und man weiß auch, wieso so viele Menschen in der Ukraine auf dem Maidan ihr Leben riskiert haben, um das System zu ändern. Sie riskierten es auch vorher schon in prekärsten Verhältnissen, unter staatlicher Willkür, wo zuerst das Recht des Reicheren, dann jenes des Stärkeren kommt. Und wer den offiziellen Weg geht, zerschellt an der Gummiwand der Bürokratie.
Dabei meint es Maljartschuk gut mit ihrer Heldin (im wahrsten Sinne des Wortes) Lena. Lena möchte ein guter Mensch werden. Denn „anständige Menschen müssen gut sein“. Doch gut sein funktioniert nicht in Maljartschuks Ukraine. Die Menschen dort saufen, verprügeln ihre schwächeren Verwandten und Bekannten, verkaufen Streunerhunde an Chinarestaurants, lassen Menschen vor ihrer Türe erfrieren, betrügen einander und den Staat. Nur Lena stellt sich dem entgegen. Sie verteidigt ihre Kindergartentante, sie setzt sich für die Hunde ein, sie will ihrer behinderten Freundin einen Rollstuhl und eine Rente organisieren. Mutig und ausdauernd tritt sie für ihre Anliegen ein. Im besten Fall erntet sie Spott, schlechtestenfalls wird sie verprügelt. Erreichen tut sie nichts. Kleine Siege kann sie nur erringen, wenn sie sich doch des Systems bedient und zum Beispiel den Dorfmafioso anheuert um, die Hundefänger zu eliminieren.
Auf ihrem Weg von einer Ungerechtigkeit/Ungeheuerlichkeit zur anderen stolpert sie über einige bemerkenswerte Einsichten. Die knappe Sprache macht daraus beinahe Aphorismen:
„Man trinkt Wodka nicht, weil er da ist, sondern weil nichts anderes da ist: keine Arbeit, kein Glaube, keine Zukunft. Wenn eines von den dreien wieder da ist, wird man keinen Wodka mehr trinken.“
„(…) in einem aussichtlosen Kampf sind diejenigen am wichtigsten, die kämpfen, weil sie der Zeit nicht erlauben, sie in Monster zu verwandeln. Man verliert den Kampf, aber man kann sich selbst gewinnen.“
„(…) Der Tod ist die größte Schwachstelle im Atheismus.“
Maljartschuk schildert die grausamen und elenden Umstände unter denen Lena und ihre SchicksalsgenossInen leben, mit erstaunlichem – verzweifelten? – Humor. Monty Python in echt sozusagen. Doch wenn es gar zu grauslich zu werden droht, bleibt Maljartschuk kein anderer Ausweg, als zum Übernatürlichen zu greifen: Jetzt kann es nur noch die fliegende Frau mit dem roten Kopftuch richten.
So endet der Roman über die einst unerschütterliche Optimistin Lena mit ihrem traurigen Resumée:
Vor langer Zeit hat man mir einmal erzählt, dass es das Gute und das Böse gibt und dass ein anständiger Mensch gut sein muss. Das ist seine Pflicht. Ich habe beschlossen, so zu sein. Ein guter Mensch zu sein. Und so habe ich darauf gewartet, meine Güte endlich beweisen und einsetzen zu können. Doch die Zeit verging und nichts geschah. Ich habe nichts Gutes getan. Im Gegenteil. In meinen Bestreben Gutes zu tun, habe ich Böses angerichtet. Und jetzt frage ich mich: Was ist das Gute überhaupt? Wir wissen, was das Böse ist, aber was ist das Gute?
Tanja Maljartschuk Biografie eines zufälligen Wunders übersetzt von Anna Kauk Residenz Verlag ISBN 9783701716128